Christkindlmarkt in Dorfen:Heimelige Atmosphäre

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Mittendrin fährt die Bimmelbahn: Der Dorfener Christkindlmarkt ist wie eine kleine Stadt in der Stadt gestaltet - sogar mit Bahnhof. (Foto: Renate Schmidt)

Der Christkindlmarkt in Dorfen überzeugt mit seinem traditionellen Konzept und der wunderbaren Gestaltung

Von Sophia Neukirchner, Dorfen

"Bei der Auswahl der Standbetreiber haben wir besonderen Wert darauf gelegt, dass es nicht so viele Glühweinbuden, sondern ein großes weihnachtliches Angebot gibt", sagt Josef Bauer. Als Mitglied im kulturellen Arbeitskreis Dorfen organisiert der 69-Jährige den Dorfener Christkindlmarkt mit, der an diesem Freitag, 2. Dezember, eröffnet. Der wirklich schöne Markt, der nur am zweiten und dritten Adventswochenende auf dem Unteren Markt in Dorfen stattfindet, zeichnet sich durch die vielen Stände mit selbstgemachter Weihnachtsdekoration aus. Dabei kommen fast alle der 15 Händler aus dem Landkreis Erding, viele aus Dorfen selbst.

Seit Beginn des Christkindlmarktes im Jahr 1987 ist die Dorfener Familie Lenz mit ihren gläsernen Christbaumkugeln vertreten. Ihre schon seit mehr als 50 Jahren handgefertigten Kugeln sind Sammlerstücke und sogar außerhalb von Deutschland bekannt, weiß Bauer. Sehr individuelle Weihnachtsgeschenke gibt es beim Dorfener Lichtkünstler Thomas Bachmaier. Geschnitzte Krippenfiguren verkauft die Familie Hainzl aus Maitenbeth.

Was den Dorfener Christkindlmarkt so besonders macht, ist auch die einzigartige Gestaltung der Budenfronten: Die Fassaden markanter Bürgerhäuser dienten 1993 als Vorlagen. Die Idee dazu hatte die Künstlerin Annemarie Werhazy, umgesetzt wurde die Bemalung durch Kulturpreisträger und Kunstlehrer Anton Empl und seine Schüler. Die Buden bilden gleichsam eine kleine Stadt in der Stadt, und mittendrin fährt eine Eisenbahn für Kinder. Wer kalte Hände hat, kann sie sich an einem großen, alten Feuerkorb aufwärmen, der ebenfalls zur "heimeligen Atmosphäre" beiträgt, wie Bauer findet.

Auch am Rahmenprogramm beteiligen sich ausschließlich regionale Gruppen. Eröffnet wird der Markt am Freitag um 17 Uhr durch Bürgermeister Heinz Grundner, umrahmt vom Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinden Taufkirchen und Dorfen. Im Anschluss singen die Kindergartenkinder aus Schwindkirchen und Oberdorfen. Die Bläsergruppe der Musikkapelle Schwindegg schließt die Eröffnung ab. Weitere Bläsergruppen werden an jedem Abend zu hören sein.

Auf der Bühne an einem Ende des Marktes gibt es am zweiten Adventssonntag um 14.30 Uhr ein Kasperltheater zu sehen, aufgeführt von der Kulturpreisträgerin Beate Welsch. Dort können die Kinder außerdem am Samstag, 10. Dezember, von 16 bis 17 Uhr unter Anleitung des Bienenzuchtvereins Dorfen mit Wachs basteln. Am Nachmittag des dritten Adventssonntages gibt es eine lebende Krippe zu bestaunen.

Zahlreiche musikalische Gruppen treten täglich nicht nur auf der Marktbühne, sondern auch in der Marktkirche auf, deren Turm man am 10. und 11. Dezember besteigen kann. "Der Ausblick über den Christkindlmarkt und den kreuzförmigen Stadtaufbau ist wunderbar", sagt Bauer. Der Dorfener Ernst Bartmann senior wird die Turmführung mit stadtgeschichtlichem Wissen erweitern.

Beendet wird der Christkindlmarkt am Sonntag, 11. Dezember, um 18 Uhr mit einem Auftritt der Liedertafel Dorfen, der Jagdhornbläser des Kreisjagdverbandes und des Posaunenchors, der bereits die Eröffnung mitgestaltet. Bis dahin ist der Markt an beiden Freitagen von 17 Uhr an, samstags jeweils von 15 Uhr und sonntagsbereist von 14 Uhr an bis jeweils 20.30 Uhr geöffnet.

© SZ vom 01.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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