Dorfen:"Großartige Möglichkeit"

Dorfener Bürgerinitiative fordert Überplanung des Bahnausbaus

Die Bürgerinitiative für einen verträglichen Ausbau der Bahnstrecke München-Mühldorf im Bereich der Stadt Dorfen sieht in der angekündigten Schließung des Ziegelwerks Meindl "eine großartige Möglichkeit zur Verwirklichung unserer Trog-Pläne". Das schreibt Georg Brandhuber, der Sprecher der BI "Für einen Bahnausbau ohne Mauern und Schranken".

Brandhuber und seine Mitstreiter sind davon überzeugt, dass nach dem Rückbau des Ziegelwerks die an die jetzigen Gleise angrenzenden Betriebsgrundstücke für eine Verlegung der Bahngleise ein Stück weiter nach Süden gekauft werden könnten - und sollten. Dadurch ergebe sich die Möglichkeit, einen von der Bürgerinitiative und dem Stadtrat gewünschten tiefen und langen Trog einfacher und kostengünstiger zu bauen, als bisher angenommen. "Der größte Vorteil" der Verlegung ergebe sich beim Arbeitsablauf, der nicht mehr "unter dem rollenden Rad" erfolgen müsste, wofür die Planer der Deutschen Bahn einen Erschwerniszuschlag von allein 27 Millionen Euro angesetzt haben. Würde neben den bestehenden Gleisen ein Trog gebaut, könnte der Schienenverkehr während der Bauarbeiten problemlos weiter laufen. Eine Verlegung der Gleise würde außerdem Flächen näher an der Stadt frei machen, die gewinnbringend für andere, öffentlich oder private Zwecke genutzt werden könnten.

Brandhuber schreibt in einer Pressemitteilung, dass der nach dem Ausbau der Bahnstrecke zu erwartende Bahnlärm nur durch eine echte Troglösung konsequent und effektiv vermieden werden könne. "Lärmschutz muss und kann an der Quelle beginnen, später ist er fast wirkungslos", zitiert Brandhuber aus einer Zusammenfassung zum Internationaler Bahnlärmkongress 2015. Meterhohe Schallschutzwände oder die Aussage, man wolle "den Lärm halbieren", seien hingegen "untaugliche Mittel eines rein symbolischen Lärmschutzgesetzes".

Eine echte Troglösung mit einer etwa dreieinhalb Kilometer langen Tieferlegung der Gleise würde auch "die bombastischen Brücken" an den Bahnübergängen bei Rutzmoos, der Lindenallee, der Bundesstraße B 15 und in Kloster Moosen unnötig machen. Ebenerdige Straßenübergänge wären ungleich kostengünstiger als die geplanten Straßenbrücken oder Gleisunterführungen. Die Bürgerinitiative sei deshalb "mehr denn je überzeugt, dass der lange und tiefe Trog der wirtschaftlichste Ausbau ist".

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