Dorfen:Eine Frage der Gleichbehandlung

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Dorfen prüft weiteren Bedarf für Lärmschutz an der A 94

Von Florian tempel, Dorfen

Die Stadt Dorfen wird prüfen, ob und wo Bedarf für zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen entlang der Autobahn A 94 besteht. Nachdem der Stadtrat unlängst beschlossen hatte, für 300 000 Euro zusätzlichen Lärmschutz bei Schwindkirchen aus eigenen Mitteln zu finanzieren, hatten Anwohner der bereits im Bau befindlichen Lappachtalbrücke einen Antrag auf "Gleichbehandlung" gestellt: "Wir beantragen, für unser Anwesen im Bereich der Lappachbrücke und im Allgemeinen für den ganzen Zuständigkeitsbereich der Stadt Dorfen, für alle durch den Lärm der Autobahn A 94 Belasteten, gleichwertige freiwillige Lärmschutzverbesserungen umzusetzen."

Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) sagte, man werde untersuchen, ob es "ähnliche Bedingungen" wie im Bereich Schwindkirchen auch an anderen Stellen an der A 94 gebe. In Schwindkirchen ist die Situation so: Laut den Planungen der Autobahndirektion bliebe dort zwischen einem Lärmschutzwall und einer Lärmschutzwand an der Goldachtalbrücke ein längeres Stück offen. Nach den Berechnungen der Autobahnplaner überschreitet der Lärm, der durch die Lücke dringen würde, nicht den gesetzlich festgelegten Grenzwert. Viele Schwindkirchener Bürger befürchteten allerdings, dass der durch die Lücke punktuell nach außen dringende Lärm vorbei fahrender Fahrzeuge besonders störend wäre. Dem hilft die Stadt ab.

Nach Grundners Ansicht ist es in Schwindkirchen "um nichts anderes gegangen" als die Vermeidung von "Schlaglärm". Deshalb verstehe er den Antrag auch nur so, dass es um die Vermeidung von Schlaglärm an anderer Stelle gehe. Gerald Forstmaier (GAL) sagte, an der Lappachtalbrücke sei es genauso wie im Bereich Schwindkirchen. Zudem sei auf der Lappachtalbrücke nicht einmal eine echte Lärmschutzwand geplant.

Michael Oberhofer (CSU) sagte, er finde den Bürgerantrag "an sich genial". Allerdings müsse dem Stadtrat "schon eines ganz klar sein: Nicht alles, was wünschenswert ist, können wird uns leisten." Deshalb müsse dem Stadtrat auch bewusst sein: "Wir werden den Mut haben müssen, auch mal Nein zu sagen."

© SZ vom 03.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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