Digitalisierung:Nach der Kreidezeit

Mathematik

Die Kreidetafel hat fast überall ausgedient, nur in Isen will man sie nicht hergeben.

(Foto: Axel Heimken/dpa)

Es gibt große Unterschiede an den Mittelschulen des Landkreises: Manche hantieren schon mit Multitouchboards, während man anderswo noch an der klassischen Tafel festhält

Von Regina Kirschner, Erding

Die Digitalisierung ist an den Mittelschulen des Landkreises unterschiedlich weit fortgeschritten: In manchen Schulen werden Multitouchboards verwendet, an anderen Whiteboards und auch Tablets sind im Kommen. In Isen leistet das Kollegium jedoch bewusst Widerstand und hält an den Kreidetafeln fest.

Am modernsten ausgestattet ist die Mittelschule Altenerding. Dort hängen seit 2016 Großbildschirme da, wo früher Tafeln waren. Multitouchboards heißen die Geräte, die mit einem Computer verbunden sind. Um die Boards zu bedienen, drücken Lehrer und Schüler direkt auf den Bildschirm. Die Steuerung funktioniert mit Berührung, statt mit Mausklicks. Wer mit einem Computer umgehen könne, habe keine Probleme mit den Multitouchboards, erklärt Katrin Herold, die Systembetreuerin in Altenerding. Schreibprogramme ermöglichen, dass die Lehrer wie mit einer Tafel unterrichten können. Darüber hinaus setzen sie Lernspiele ein und zeigen Filme auf den Großbildschirmen.

Diese Geräte wird auch die Mittelschule Erding bekommen, denn das Schulgebäude wird saniert. Bis 2020 sollen die klassischen Tafeln durch die Multitouchboards ersetzt sein. Etwas weiter ist die Mittelschule Oberding. Einen Multitouchmonitor gibt es hier bereits in der siebten Jahrgangsstufe. Voraussichtlich 2020 kommt die neue Technik dann in alle Klassenzimmer im Neubau.

In der Mittelschule Finsing gibt es neun Multitouchboards. "Wir würden die Technik nicht mehr hergeben wollen", sagt Rektor Stephan Rettig. Die Digitalisierung hier begann 2011 mit der Anschaffung eines sogenannten Whiteboards. In der Handhabung gibt es keinen Unterschied zum Multitouchboard. Aber zu diesen Geräten gehört ein Beamer, der ein Computerbild auf die Whiteboards projiziert. Ist der aus, sind die Boards weiß. Die Mittelschule Finsing hat derzeit zehn davon.

In der Mittelschule Dorfen gibt es Whiteboards seit dem Schuljahr 2016/2017. "Die Resonanz der Lehrkräfte war sehr gut", sagt Peter Gerber, Konrektor. Er ist zufrieden mit der Technik. "Im Moment sind Whiteboards komplett ausreichend." In Wartenberg an der Marie-Pettenbeck-Schule gibt es die Boards ebenfalls. Das erste Gerät kam 2011. Braun würde gern noch digitaler unterrichten und denkt über die Anschaffung von Tablets für die Schüler nach. Voraussetzung dafür sei eine drahtlose Internetverbindung. Wann es soweit ist, steht noch nicht fest. Seit Mai 2012 gibt es an der Ortererschule in Wörth auch Whiteboards. "Viele unserer Schüler sind von Anfang an damit unterrichtet worden", sagt Rektorin Andrea Rappold.

Doch es gibt auch Nachzügler. Zu diesen zählt die Mittelschule Forstern. Aber Schulleiterin Annett Taubert hofft nach Gesprächen mit dem Schulverband auf ein Gerät zum Ausprobieren: "Das ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung." Wann die Ausstattung mit der Technik erfolgen wird, sei noch offen. Unklar ist, ob und wann die Mittelschule Isen in Boards investiert. "Wir haben uns bewusst dagegen entschieden", sagt Florian Spirkl, Konrektor. Außerdem sei es den Lehrern wichtig, dass die klassische Tafel erhalten bleibe.

In Taufkirchen an der Mittelschule wurde der Schritt zur Digitalisierung schon vor sechs Jahren gemacht. Doch die Whiteboards halten den Systembetreuer Steffen Krause in letzter Zeit auf Trab. Die Geräte weisen zum Teil gravierende Mängel auf. Deshalb arbeiten manche Lehrer wieder mit PCs und Beamern. Die Umstellung auf Multitouchboards kommt mit dem Neubau, mit dem 2019 angefangen wird. Krause ist auf jeden Fall beschäftigt. "Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht irgendetwas mit den Geräten ist."

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