"Diese Schule hat ihn mehr als verdient":Bildung mit Kopf, Herz und Verstand

"Diese Schule hat ihn mehr als verdient": Schulleiterin Helma Wenzl nimmt stolz den Unweltpreis entgegen, umringt von Staatssekretär Bernd Sibler (von links), Thomas Schreder vom Jagdverband, dem CSU-Bundestagsabgeordneter Andreas Lenz und dem Stellvertretender Landrat Jakob Schwimmer.

Schulleiterin Helma Wenzl nimmt stolz den Unweltpreis entgegen, umringt von Staatssekretär Bernd Sibler (von links), Thomas Schreder vom Jagdverband, dem CSU-Bundestagsabgeordneter Andreas Lenz und dem Stellvertretender Landrat Jakob Schwimmer.

(Foto: Renate Schmidt)

Jagdverband verleiht Umweltpreis an Anne-Frank-Gymnasium. Staatssekretär Sibler lobt das Engagement, den Schülern die Zusammenhänge zwischen Ökonomie, Ökologie und nachhaltigem Handeln nahe zu bringen

Von Debora Schießl, Erding

Schon morgens brannte die Sonne auf den Schulhof des Anne-Frank-Gymnasiums (AFG) herunter. Trotzdem haben sich am Freitag zahlreiche Lehrer, Schüler und Ehrengäste versammelt. Schließlich gab es etwas zu feiern: "Zum ersten mal verleiht der Bayerische Jagdverband (BJV) den Schul-Umweltpreis. Und diese Schule hat ihn mehr als verdient", sagte Thomas Schreder, Vorsitzender des Kreisjagdverbandes (KJV) Erding und zuständig für Naturschutz im BJV. Staatssekretär Bernd Sibler übernahm die Schirmherrschaft. "Die gesamte Schulfamilie setzt sich mit herausragendem Engagement für die Umweltbildung ein", sagte Sibler. Seit rund vier Jahren werden jährlich alle sechsten Klassen des Anne-Frank-Gymnasiums (AFG) über die Zusammenhänge zwischen Ökonomie, Ökologie und nachhaltigem Handeln geschult.

"Umweltbildung am AFG erfasst Kopf, Herz und Hand", fand Sibler. Dazu nutze man das "grüne Klassenzimmer" des Erdinger Stadtparks, das im Zuge der Neugestaltung schulgerecht umgebaut wurde. "Oft sind unsere Jagdhunde mit dabei. Die gewinnen stets die Herzen der Schüler", sagte Schreder. Durch eine Zusammenarbeit mit dem Fischereikonsortium Erding wird den Schülern die Fischerei näher gebracht. Die gefangenen Fische werden ausgeweidet und ihre Anatomie erklärt. "Respekt vor Tieren ist wichtig. Die Kinder lernen, woher die Fischstäbchen im Laden wirklich kommen", so Schreder.

Das AFG hat zudem mit der Allianz Umwelt Stiftung, dem BJV und dem KJV Erding ein digitales Informationsportal im Aulabereich errichtet. Damit hat ein P-Seminar ein Umweltquiz entwickelt. "Nur durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Ehrenamt und Schule war ein derartiger Erfolg in der Umweltbildung möglich", sagte Schulleiterin Helma Wenzl. "Ich bin immer stolz auf meine Schule, aber heute besonders."

Die Aktivitäten zur Umweltbildung, die offene Kommunikation darüber und die unkomplizierte Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Strukturen des KJV Erding hat den BJV dazu bewogen, das Anne-Frank-Gymnasium mit dem Umweltpreis auszuzeichnen. Die 1000 Euro Preisgeld möchte das AFG für Wasseranalysekoffer ausgeben, um den Schülern eigenständige Forschung zu ermöglichen. "Theorie wird in der Praxis umgesetzt. So bleibt das Wissen hängen", sagte Schreder.

Der BJV engagiert sich seit Jahrzehnten im Bereich der Umweltbildung. Unter dem Motto "Natur erleben und begreifen", das auf die Initiative des Präsidiumsmitglieds Jürgen Weißmann zurückgeht, wurden Lernmaterialien entwickelt, Schulkalender herausgegeben und Lernmobile konzipiert. Das Umweltmobil der KJV Erding stand auch am Freitag auf dem Schulhof. Darin wurden Felle, Schädel und ausgestopfte heimische Wildtiere für die Kinder ausgestellt. Staatssekretär Sibler fand lobende Worte: "Es ist so heiß heute, da will ich gar nicht mehr lange reden. Aber gerade in der Pause hat mir ein Schüler erklärt, welche Tiere in dem Lernmobil zu sehen sind. Das zeigt mir: Die Bildung hat gefruchtet." Die Reden wurden mit Beiträgen der Jagdhornbläser untermalt. Am Ende der Feierlichkeiten gab es eine Führung durch die Biologiesäle und ein Buffet.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: