Dachau:Leih dir ein Lastenrad

Eine Arbeitsgruppe will Carsharing auf die Radfahrer übertragen

Von Jacqueline Lang, Dachau

Sei es für den allwöchentlichen Großeinkauf, den Besuch im Baumarkt oder einen Ausflug mit Kind und Kegel zum nahe gelegenen Badesee. Durch "Leila", kurz für leihbares Lastenrad, sollen in Zukunft in Dachau Lastenräder für alle Bürger zur Verfügung stehen. Das Modell soll nach dem selben Prinzip funktionieren wie das Carsharing.

Monika Zott und Oliver van Meerendonk vom Dachauer Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hatten die Idee für den Lastenrad-Leihservice. Gemeinsam mit vier anderen ehrenamtlichen Mitgliedern wollen sie nun mit der eigens gegründeten "Arbeitsgruppe Lastenrad" für mehr Fahrräder auf den Dachauer Straßen sorgen. Zwei Modelle, ein agiles Lastenrad mit integriertem Kindersitz als familienfreundliche Variante und eine Art Schwertransporter, ein Dreirad mit dem man selbst bei schwerer Last nicht umkippen kann, haben sie sich für den Beginn ausgesucht. Beide Modelle sind auch ohne Führerschein fahrbar.

Erste Gespräche mit der Stadt und verschiedenen Sponsoren sowie zwei Fahrradwerkstätten hat der Arbeitskreis Lastenrad ebenfalls schon geführt. Und auch wenn noch kein Geld geflossen sei, die Idee stoße überall auf großes Interesse, sagt Zott. Anfangs stundenweise und durch persönliche Übergabe, perspektivisch aber auch im Viertelstundentakt und 24 Stunden am Tag soll man über ein Buchungssystem sowohl online, per App oder telefonisch eines der zunächst zwei Lastenräder ausleihen können.

Der junge Dachauer hat sich sehr genau angeschaut, welche Konzepte in anderen Städten gut und welche weniger gut funktionieren. Daraus hat er für Dachau folgenden Schluss gezogen: "Die Räder sollten von guter Qualität sein. Außerdem wollen wir die Stadt nicht sofort mit den Rädern überschwemmen, sondern die Bürger langsam an das Konzept heranführen." Offen halten wollen sich Zott und van Meerendonk aber den Starttermin. Natürlich wolle man so schnell wie möglich loslegen, aber ohne finanzielle Unterstützung sei das nicht möglich. Für durchaus realistisch hält Zott aber dennoch den Spätsommer dieses Jahres. "Je früher die Umsetzung, desto besser."

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