Bürgerversammlung:Hohenlinden kommt voran

Hohenlinden Bürgermeister Maurer

Die Ortsmitte Hohenlindens wird schön, da ist sich Bürgermeister Ludwig Maurer sicher.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Bürgermeister Maurer ärgert sich aber über den Kiesabbau

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Verärgert zeigte sich Hohenlindens Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) bei der Bürgerversammlung lediglich über einen Punkt seines Berichts: die geplante Änderung des Flächennutzungsplans zur Umsetzung der Konzentrationsflächen für den Kiesabbau. Schon seit längerem wird darüber gestritten, wo Kies abgebaut werden darf. Maurer sprach von einer "Kies-Lobby", die sich für die Genehmigung von Kiesgruben an Orten einsetze, an denen Bürger und auch das Rathaus diese nicht gerne sehen. Zur Vermeidung derartigen "Wildwuchses" seien noch einige Punkte zu klären, so Maurer, denn was derzeit passiere, "geht einfach zu weit".

Ansonsten wusste der Gemeindechef Positives zu vermelden. "Die Neugestaltung der Ortsmitte ist schon sehr weit fortgeschritten, der neue Kirchplatz wird richtig schön", sagte er. Mit einem Straßenfest soll die Umgestaltung am 3. Oktober gefeiert werden. Neben Live-Musik und Aktionsständen soll es einen Oldtimer-Korso geben. Der Platz rund um die Pfarrkirche St. Josef muss dabei ausgespart bleiben, dieses Areal soll künftig autofrei sein.

Erfreulich sei außerdem, dass sich die Gemeinde trotz dieser Verschönerungsmaßnahmen - von neuen Bänken, breiteren Gehsteigen bis zu frischer Asphaltierung und der Versetzung des Kriegerdenkmals - in einem guten finanziellen Zustand befindet. Die Verschuldung pro Kopf sei zwar auf 1405 Euro geschnellt, das liege allerdings sowohl an der Vorfinanzierung der Maßnahmen im Ortskern als auch der Realisierung der seniorengerechten Wohnanlage auf der Abtwiese. Die 24 Wohnungen seien zu 90 Prozent ausgelastet. "Es handelt sich also um rentierliche Schulden, die Gemeinde steht weiterhin auf solider wirtschaftlicher Grundlage, denn mit den Gebäuden sind verwertbare Vermögenswerte entstanden", sagte Maurer.

Die Verschönerungsmaßnahmen des Ortes wie auch die Schaffung neuen Wohnraums sind durchaus sinnvoll. Denn auch die Gemeinde Hohenlinden ist in den vergangenen Jahren gewachsen. Sie liegt zwar nur an 14. Stelle im Landkreis, doch Maurer rechnet damit, dass die Einwohnerzahlen steigen werden, denn weitere Baugebiete werden geplant. Die Erschließung für In den Reuten III soll demnächst ausgeschrieben werden und die Außenbereichssatzung Kronacker wurde mit dem Landratsamt abgestimmt und wird derzeit von einem Planer erstellt, bevor sie am 30. Juli im Gemeinderat präsentiert werden soll. Die Gemeinde muss angesichts des Einwohnerzuwachs auch die Angebote bei der Kinderbetreuung verbessern und über die Erweiterung des alten oder den Neubau eines Kindergartens nachdenken: "Die Lage ist nicht dramatisch, aber wir müssen vorsorgen", sagte Maurer.

Als einen weiteren Punkt für die Modernisierung sprach Maurer die geplante Erweiterung des Sportplatz-Areals an. In Abstimmung mit den Vereinen sei ein Konzept erstellt worden, das weiter entwickelt und schrittweise umgesetzt werden soll. Die Sportanlage soll im Anschluss an den bestehenden Sportplatz in Richtung Nord-West vergrößert werden, man möchte die Gebäude modernisieren und einen Kunstrasenplatz anlegen, hieß es. In diesem Zusammenhang müsse der Hochwasserschutz geprüft werden, was wiederum künftige Bebauungsmöglichkeiten verkomplizieren könnte. Denn "wir brauchen mehr Platz für das Wasser", so Maurer. Bisher hat Hohenlinden lediglich ein Überschwemmungsgebiet. Zum Thema Infrastruktur berichtete Maurer von einem Radweg entlang der B12 nach Maitenbeth, dessen Bau vielleicht schon kommendes Jahr beginnen könnte. 2019 soll zudem die A94 (Pastetten-Heldenstein) fertig werden, sodass auf weniger Verkehr in Hohenlinden zu hoffen ist.

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