Spitzenreiter im positiven Sinne ist der Landkreis Erding bei der Situation auf dem Arbeitsmarkt im vergangenen Mai. Mit einer Arbeitslosenquote von 1,6 Prozent hat Erding nicht nur den besten Wert im gesamten Agenturbezirk, zu dem auch Freising, Ebersberg und Dachau gehören, sondern erreichte auch den bislang niedrigsten Wert in diesem Jahr. Zum Vergleich: Im Vormonat lag die Quote noch bei 1,8 Prozent, im Vorjahr waren es 1,9 Prozent. Insgesamt waren im Mai 1311 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle als noch im April. 78 Frauen und Männer weniger. 576 Personen meldeten sich neu arbeitslos, 648 Erdinger konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.
"Das Wetter passt, das Geschäftsklima ist ebenfalls sonnig und die Auftragsbücher sind bei vielen Unternehmen gut gefüllt", sagt Karin Weber, Chefin der Agentur für Arbeit Freising. "Die stabile konjunkturelle Lage sorgt damit zusammen mit der saisontypischen Arbeitsmarktbelebung für recht positive Rahmenbedingungen für Arbeitssuchende." Die Unternehmen informierten die Arbeitsvermittler im Mai über 199 neu zu besetzende Arbeitsstellen. Insgesamt waren damit in Erding 993 bei der Arbeitsagentur gemeldete Stellen vakant. Dazu zählten unter anderem 205 offene Arbeitsangebote im Berufsbereich "Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung" und 199 vakante Stellen im produzierenden Gewerbe.
Am stärksten betroffen von Arbeitslosigkeit sind nach wie vor Menschen, die 50 Jahre oder älter sind. 41,3 Prozent aller Arbeitslosen fallen darunter. Über 55-Jährige stellen ein Viertel. Vom Aufschwung profitieren sie nur bedingt. Während insgesamt gegenüber April die Quote um 5,6 Prozent sank, verringerte sie sich bei den über 50-Jährigen nur um 3,9 Prozent.
Bei Ausbildungsmarkt fällt die Zwischenbilanz ebenfalls im Mai positiv aus: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2016 wurden der Erdinger Arbeitsagentur 677 offene Berufsausbildungsstellen mit Arbeitsort im Landkreis gemeldet. Im Mai waren davon noch 357 Stellen unbesetzt. 501 Jugendliche konnten inzwischen eine berufliche oder schulische Perspektive entwickeln.