Beratung durch die Kriminalpolizei:Alarmanlage statt Panik

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Vor Einbrechern kann man sich schützen. Wie das am besten geht, erfahren die Besucher einer Messe im April in der Stadthalle. (Foto: dpa)

In der Stadthalle Erding findet zum zweiten Mal eine Einbruchschutzmesse statt

Von Veronika Wulf, Erding

Immer wieder meldet die Polizei auch im Landkreis Erding Einbrüche in Geschäfte, öffentliche Gebäude und Privathäuser. Bei der Einbruchschutzmesse am Samstag und Sonntag, 8. und 9. April, jeweils von 10 bis 18 Uhr, informieren Polizei und Aussteller in der Stadthalle Erding, wie man dem vorbeugen kann. Es ist die zweite Messe zum Schutz vor Einbrüchen, die der Messeservice Garthen mit der Stadthalle veranstaltet. Auch dieses Mal berät die Kriminalpolizeiinspektion Erding, zahlreiche Fachhandwerksbetriebe für mechanischen und elektronischen Einbruchschutz präsentieren an Ständen und in Vorträgen ihre Produkte und Dienstleistungen. Eingeladen sind sowohl Gewerbetreibende als auch Privatpersonen.

"Viele Häuser sind sicherheitstechnisch noch auf dem Stand der 1970er-Jahre", schreiben die Veranstalter in einer Pressemitteilung. "Wer würde schon ein Auto fahren, das in einem so wichtigen Bereich ein derart schlechtes Ausstattungsniveau hat?" Es müsse nachgebessert werden. Auch Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) schreibt in seinem Grußwort: "Angesichts vieler einschlägiger Nachrichten muss das Interesse, sein Hab und Gut wirksam zu schützen, natürlich ungebrochen hoch sein." Die Zeiten, in denen man sorglos seine Tür offen lassen und den Zweitschlüssle unter der Fußmatte deponieren konnte, seien "unwiederbringlich vorbei".

Um zu wissen, wo genau man nachrüsten sollte bei seinem Haus oder seiner Wohnung, müsse man zunächst die Schwachstellen kennen, die Einbrecher ausnützen würden, heißt es in der Pressemitteilung. Dabei könnten neben den Beamten des Polizeipräsidiums und der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Erding 25 Sicherheitsexperten auf der Messe helfen. Von Kellerschachtsicherungen über einbruchsichere Türen und Fenster bis hin zu Alarmanlagen und kompletten Sicherheitskonzepten bieten die Aussteller einiges an. Da mit einer Aufrüstung in Sachen Sicherheit oft hohe Kosten verbunden sind, können private Eigentümer und Mieter Zuschüsse beim Bundesumweltministerium beantragen. Gefördert werden beispielsweise der Einbau einbruchhemmender Wohnungstüren, die Nachrüstung von Fenstern und das Anbringen von Einbruchmeldeanlagen, Videokameras, Notrufsystemen und Bewegungsmeldern.

Gotz warnt aber auch davor, in Panik zu verfallen. Die aktuellen Kriminalitätsstatistiken hätten gezeigt, wie sicher das Leben in Erding sei. "Obwohl der bayerische Durchschnitt bezogen auf Verbrechen pro 100 000 Einwohner schon deutlich unter dem bundesweiten liegt, schneidet unsere Region noch einmal besser ab als Gesamtbayern." Auch Bodo Urban, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Erding, hatte unlängst darauf hingewiesen, dass nicht mehr eingebrochen werde als in den vergangenen Jahren - auch wenn manche Bürger das so wahrnehmen würden. Die Anzahl der Einbrüche im Landkreis ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr sogar deutlich zurückgegangen, wie Urban auf Anfrage mitteilte: von 28 auf 14 vollendete Einbrüche und von 43 auf 24 Versuche.

Und Gotz weist auf noch etwas hin: "Bestimmte Verbrechen lassen sich nicht bestimmten Bevölkerungsgruppen zuordnen." Man solle sich vor schnellen Schuldzuweisungen hüten. Hintergründe und Motive solcher Taten seien oft unklar und schwer zu beurteilen. "Seien Sie vorsichtig, aber lassen Sie sich nicht verrückt machen."

Zur zweiten Einbruchschutzmesse hat die Stadthalle Erding am Samstag und Sonntag, 8. und 9. April, jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 22.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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