Bahnhofstraße in Moosburg:Strittiger Schutzstreifen für Radler kommt

Eigentlich hätte die Angelegenheit gar nicht mehr im Bauausschuss behandelt werden müssen. Der Stadtrat hat im September 2017 ein Fuß- und Radverkehrskonzept beschlossen. Und die Einrichtung eines Schutzstreifens für Radfahrer entlang der Bahnhofstraße von der Westerberg- bis zur Einmündung Thalbacher Straße "ist da bereits drin", sagte Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU). Dennoch sei es "gut und richtig, das in den Bauausschuss zu bringen, damit die Öffentlichkeit sieht, dass es jetzt beginnt". Allerdings war der Schutzstreifen unter den Stadträten nicht unumstritten. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses stimmten acht Mitglieder dafür, aber auch vier dagegen.

In der Vorlage der Verwaltung hieß es, die Bahnhofstraße sei stark frequentiert. Der Schutzstreifen komme daher vielen Bürgern zugute. Nicht nur Pendlern und den Nutzern der Sportstätten, sondern vor allem auch Schülern und Jugendlichen. Hilfreich könnte der Schutzstreifen auch bei der angestrebten Zertifizierung als fahrradfreundliche Kommune Anfang 2019 sein. Dafür sei "die Umsetzung verschiedener Maßnahmen erforderlich".

Der frühere Moosburger Verkehrsreferent Bernd Schaffer (CSU) ist nicht generell gegen Schutzstreifen, "aber das hier ist die denkbar schlechteste Stelle", sagte er. Für ihn sei das "eher ein Gefährdungsstreifen", die Straße sei nämlich zu schmal, ähnlich wie die Ismaninger Straße in Freising. "Der Schutzstreifen gaukelt einem Sicherheit vor, die gibt es aber nicht, weil es zu eng ist", sagte Schaffer. Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier fände es zwar "auch wünschenswert, eine breitere Straße zu haben". In seinen Augen ist es jedoch "nicht gut, einfach zu sagen, wir machen keine Vorrichtung für Radfahrer, weil die Straße zu schmal ist - nichts zu machen, ist auf keinen Fall sicherer". Gerd Beubl (SPD) meinte, "man sollte das auf alle Fälle probieren". Er habe auch von der Ismaninger Straße in Freising "bisher noch von keinen größeren Problemen oder Unfällen gehört".

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