Ausbildung:Orientierung bei der Berufswahl

Lesezeit: 2 min

Fabian Steffl erstellt als Schule-Wirtschafts-Experte Netzwerke zur Berufsorientierung (Foto: Peter Bauersachs)

Fabian Steffl ist Schule-Wirtschafts-Experte für den Landkreis Erding. Er entwickelt Konzepte, wie man Mittelschüler und regionale Unternehmen besser zusammenbringen kann

Von Janine Napirca, Erding

Berufsorientierung für Schüler und Kontaktpflege mit der regionalen Wirtschaft zählen zu Aufgaben eines Schule-Wirtschaft-Experten. In jedem Landkreis gibt es einen solchen Ansprechpartner. Zuständig für Erding ist Fabian Steffl. Steffl hat in München sein Diplom in Wirtschaftsgeografie gemacht. Den Studiengang beschreibt er als "abwechslungsreich und nicht eindimensional, sondern vernetzt". Bevor er Lehramt für die Mittelschule studierte, arbeitete er zehn Jahre lang in der freien Wirtschaft. Bei einem japanischen Unternehmen in München war er im Marketing und in der Marktforschung tätig.

Neben seiner Tätigkeit als Lehrer an der Mittelschule Finsing arbeitet er daran, als Schule-Wirtschafts-Experte ein Netzwerk zwischen den Schülern der Mittelschulen und den kleineren regionalen Unternehmen aufzubauen. Von seinen früheren Berufserfahrungen profitiert der 45-Jährige. Über Gewerbevereine und -verbände stellt er den Kontakt zu den Unternehmen her. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche Bedürfnisse gerade kleinere Firmen im Landkreis haben. Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen sinke immer weiter: "Die kleineren Unternehmen suchen händeringend nach geeigneten Auszubildenden", sagt Steffl. Bei einem gemeinsamen Treffen aller Mittelschullehrer, in deren Zuständigkeitsbereich die Berufsorientierung fällt, werden regelmäßig relevante Themen, aber auch Probleme besprochen. So zum Beispiel die fünf Prozent lernschwachen Mittelschüler: "Immer noch gibt es sehr leistungsschwache Schüler mit Motivationsdefizit, meistens aus schwierigen Familienverhältnissen. Aber auch diese Schüler müssen auf dem Arbeitsmarkt untergebracht werden", sagte der Schule-Wirtschafts-Experte. An diesen Treffen nehmen auch die Agentur für Arbeit und die Jugendhilfseinrichtung "Brücke" teil und stellen ihre Konzepte vor.

Vertreten ist Steffl auch bei den alle zwei Jahre stattfindenden Erdinger Ausbildungstagen, für die er Informationsmaterial zusammenstellt. Des Weiteren gehört die Organisation von Betriebserkundungen für Lehrerfortbildungen zu seinen Aufgaben. Beispielsweise bei Gewo Feinmechanik in Hörlkofen oder bei der Deutschen Bahn in München wurden Lehrer durch die Betriebe geführt, damit sie sich ein besseres Bild von den Unternehmen machen konnten. Außerdem ist die Mitarbeit bei Projekten des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft der Region Freising-Erding-Flughafen, bei der einige Unternehmen zusammen mit allen Schularten Ideen erarbeiten, wie man Schüler noch mehr unterstützen kann, und die Mitorganisation der Berufsmesse Berufsfit von Bedeutung. Enge Zusammenarbeit mit Blick auf eine gemeinsame Konzeptentwicklung besteht auch mit den Berufsschulen. Beim Unternehmerstammtisch referierte Steffl unter anderem über Bewerbungstraining an den Schulen. Hilfestellung geben Firmen aus ihrem Personalbereich.

Für dieses Jahr geplant ist ein MINT-Netzwerk nach Freisinger Vorbild. Damit bezeichnet man Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Steffl möchte so ein Netzwerk gerne in Zusammenarbeit mit einem Professor der Technischen Universität München auch im Landkreis Erding etablieren. Hierfür müssen jedoch noch Sponsoren und Experten gefunden werden.

Seine Freizeit verbringt Fabian Steffl am liebsten mit seiner Familie in Wörth. Zu seinen Hobbies gehören Musik hören und Sport treiben. Einen Ausgleich zum Berufsleben findet er beim Fußballspielen beim SV Walpertskirchen.

© SZ vom 05.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: