Aufstellungsversammlung:Wichtige Weichenstellung

CSU-Kreisvertreterversammlung

Thomas Schreder, Ulrike Scharf, Gerlinde Sigl, Franz Hofstetter und Landrat Martin Bayerstorfer bei der CSU-Kreisvertreterversammlung zur Aufstellung der Landtags- und Bezirkskandidaten im Landgasthof Bauer in Kirchasch.

(Foto: Stephan Görlich)

CSU-Kreisverband nominiert Ulrike Scharf und Thomas Schreder als Kandidaten für die Landtagswahl und Franz Hofstetter sowie Gerlinde Sigl als Kandidaten für die Bezirkstagswahl

Von Philipp Schmitt, Kirchasch

Der CSU-Kreisverband hat in der Aufstellungsversammlung für den Erdinger Stimmkreis Umweltministerin Ulrike Scharf, Bezirksrat Franz Hofstetter und die Kreisräte Thomas Schreder und Gerlinde Sigl als Kandidaten für die Landtags- und Bezirkstagswahl am 14. Oktober nominiert: "Wir gehen mit einem hervorragenden Team und politischen Schwergewichten mit zwei Kandidatinnen und zwei Kandidaten voller Entschlossenheit ins Rennen. Die Wahl wird eine wichtige Weichenstellung", sagte der CSU-Kreisvorsitzende und Landrat Martin Bayerstorfer.

Mit 99 Prozent Zustimmung stärkten die Delegierten der Landtags-Direktkandidatin Scharf den Rücken: "Der Wahlkampf wird kein Honigschlecken. Wir haben durch die Nominierung ein kraftvolles Signal mit einer schlagkräftigen Mannschaft gesetzt und wollen mit Geschlossenheit, Kampfgeist und Siegeswillen ein gutes Ergebnis erzielen und die Erfolgsgeschichte der CSU fortsetzen", sagte Scharf.

Als Bezirkstags-Direktkandidat wurde der 63-jährige Taufkirchener Bürgermeister Franz Hofstetter mit mehr als 97 Prozent der gültigen Stimmen nominiert: "Wir haben ein starkes Team mit dem Willen zum Gewinnen. Wir wollen und werden weiter die Richtung vorgeben", sagte der BRK-Kreisvorsitzende, der seit 2008 als Bezirksrat fungiert. Als Listenkandidat für den Landtag wurde der Vorsitzende des Kreisjagdverbands und Erdinger Stadtrat Thomas Schreder mit fast 93 Prozent der gültigen Stimmen nominiert. Der Jäger und Biologe will sich für eine intakte Infrastruktur und bezahlbaren Wohnraum stark machen. Die 56-jährige Lengdorfer Bürgermeisterin Gerlinde Sigl erhielt als Listenkandidatin für den Bezirkstag mehr als 97 Prozent Zustimmung.

Einig waren sich die Kandidaten mit Bayerstorfer, dass die Verkehrsinfrastruktur in der Flughafenregion verbessert und eine Realisierung der dritten Startbahn und der "B 15 neu" durch den Landkreis abgelehnt wird. "Wir bleiben beim klaren Nein zur dritten Startbahn, es gibt keinen Bedarf", sagte Scharf unter Applaus der Delegierten. Der Umweltministerin zufolge sei in den vergangenen Jahren das Flughafen-Rekordjahr 2008 nicht mehr erreicht worden. Eine weitere Startbahn lehne sie auch wegen unzureichender Infrastruktur rund um den Flughafen ab. Scharf fordert den vierspurigen Ausbau der Flughafentangente-Ost. Im Kontext mit der Erdinger Nordumfahrung forderte die stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende eine maximale Förderung des Projekts durch den Freistaat, der die Umfahrung zudem als Staatsstraße übernehmen müsse. Wegen steigender Mieten im Speckgürtel Münchens müsse bezahlbarer Wohnraum geschaffen und die Bildung von Wohneigentum staatlich gefördert werden. Scharf wolle sich für bessere Bildungsmöglichkeiten und einen weiteren Ausbau der Digitalisierung stark machen. In Zeiten des Klimawandels müsse der Hochwasserschutz und die Renaturierung intensiviert werden, im Landkreis laufen dazu Projekte.

Beim Thema Innere Sicherheit wolle die CSU mehr Polizisten einstellen, auch in Erding und Dorfen werde sie sich um mehr Personal bemühen. Die Themen Rente und Pflege seien wichtig, Markus Söder plane ein "Pflegegeld" und ein Landesamt für Pflege. Die seit 2014 amtierende Umweltministerin wolle sich für Belange der Landwirtschaft einsetzen, derzeit müsse die Bedrohung von Zuchtschweinen durch den von Wildschweinen übertragbaren Erreger der afrikanischen Schweinepest eingedämmt werden. Im Hinblick auf die Klage der Deutschen Umwelthilfe vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht betonte sie erneut, dass sie Fahrverbote für Dieselfahrzeuge für München und Umgebung ablehne. Langfristig müsse die Umstellung auf umweltfreundlichere Mobilität gelingen. Auch die neue CSU-Doppelspitze mit Horst Seehofer als Parteichef und Markus Söder als designierten Ministerpräsidenten begrüßte sie, denn nach dem schlechten Ergebnis der Bundestagswahl und Personaldebatten sei nun wieder ein positiver Aufbruch möglich.

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