Aufschwung setzt sich fort:Hohe Überschüsse bei Gewerbesteuer

Aufschwung setzt sich fort: Auch die Stadt Erding erhofft sich in diesem Jahr eine Steigerung bei der Gewerbesteuer, da die Geschäfte offenbar in diesem Jahr gut laufen.

Auch die Stadt Erding erhofft sich in diesem Jahr eine Steigerung bei der Gewerbesteuer, da die Geschäfte offenbar in diesem Jahr gut laufen.

(Foto: Renate Schmidt)

Kämmerer gehen in vielen Gemeinden davon aus, dass die angesetzten Einnahmen deutlich übertroffen werden. Der Wirtschaftsboom und die florierende Baubranche seien dafür verantwortlich

Von Zoë Kögler, Landkreis

Die Wirtschaft in ganz Deutschland boomt. Der beschleunigte Aufschwung setzte sich auch im zweiten Quartal fort, heißt es vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Auch im Landkreis Erding merkt man, dass es den Unternehmen gut geht. Die im Haushaltsplan angesetzten Einnahmen aus der Gewerbesteuer werden in diesem Jahr in vielen Gemeinden übertroffen. In Oberding rechnet man sogar mit 28,8 Millionen statt 17,5 Millionen Euro.

Für das Jahr 2017 veranschlagte die Stadt Erding laut Haushaltsentwurf mit Einnahmen von 29 Millionen Euro aus der Gewerbesteuer, das sind zwei Millionen weniger als im Jahr zuvor. "Verbesserungen zeichnen sich ab", heißt es aber jetzt vom Kämmerer Hermann Held. Wie hoch diese Verbesserungen sind, erfährt die Öffentlichkeit aber erst in der Stadtratssitzung am 26. September, wenn der Stadtrat über einen Nachtragshaushalt berät. In anderen Gemeinden zeichnet sich ebenfalls die gute Wirtschaftslage ab. Im Jahr 2016 lagen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Taufkirchen bei 2,8 Millionen Euro. Für das Jahr 2017 ist der Ansatz bei 3,5 Millionen Euro, gibt Kämmerer Fritz Krieg an. Nach einer guten Bilanz zum Halbjahr nehme er an, dass es "ein paar 100 000 Euro mehr" werden könnten. Dafür macht Kämmerer Krieg die allgemein gute Wirtschaftslage verantwortlich. Vor allem der Bauboom in der Region bringe viel ein, da die Baubranche vor Ort angesiedelt ist. Seit circa dem Jahr 2014 sei die Nachfrage nach Grundstücken gestiegen, da viele ihr Geld lieber in Grund und Boden investieren würden. Auch die Baukredite seien günstig wie nie. Die Einnahmen der Gemeinde von einigen größeren Unternehmen und vielen mittelständischen Betrieben würden eine gute Basis bilden.

In der Dorfen sind für das laufende Jahr vier Millionen Euro angesetzt, sagt Kämmererin Maria Bauer. Sie geht davon aus, diese Summe ungefähr zu erreichen. Im Jahr davor hat die Gemeinde den Ansatz von 3,2 Millionen Euro immerhin um 1,2 Millionen Euro übertroffen. Generell seien in Dorfen die Einnahmen aus der Einkommenssteuer aber höher als die aus der Gewerbesteuer, erklärt Bauer. In der Gemeinde Oberding ist die gute Wirtschaftslage allerdings besonders deutlich zu spüren. Obwohl Unternehmen hier 25 Prozentpunkte weniger Gewerbesteuer als in Erding bezahlen müssen, werden die Einnahmen wohl an die in Erding veranschlagten 29 Millionen heranreichen. Der Haushaltsansatz liegt zwar bei 17,5 Millionen Euro für das Jahr 2017, aber Kämmerer Georg Neudecker geht von einer Summe von 28,8 Millionen Euro am Ende des Jahres aus.

Auch er macht für dieses Plus die gute Wirtschaftslage verantwortlich. Vorteilhaft für Oberding ist der Flughafen München. Von den 1200 gemeldeten Unternehmen sind 380 am Flughafen angesiedelt. Insgesamt kämen immer mehr Betriebe, und das nicht nur zum Flughafen selbst. "Die Einnahmen setzen sich aus vielen Mosaiksteinchen zusammen", erklärt Neudecker. Von einigen Unternehmen bekämen sie Beträge im Millionenbereich, manche lägen im sechsstelligen Bereich, viele im fünfstelligen.

Sicher sei aber nichts, sagt Neudecker. Die Krisenherde auf der Welt könnten auch auf sie Einfluss haben. Auswirkungen vom Abgasskandal hält er aber für unwahrscheinlich, da Oberding wenig mit der Autoindustrie zu tun habe. Krieg dagegen hält Auswirkungen für möglich, da viele Zentren der Autoindustrie in der Nähe seien. Insgesamt habe Taufkirchen nun das dritte gute Jahr in Folge. Es gebe aber nicht nur gute Jahre. "Man muss auf Rückschläge gefasst sein."

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