Au:Ein Sammler auf der Jagd

Au: Stolze Sammlung: Dieter Engler besitzt 6127 Brauerei-Kartenspiele, aber das aus Au fehlt ihm noch.

Stolze Sammlung: Dieter Engler besitzt 6127 Brauerei-Kartenspiele, aber das aus Au fehlt ihm noch.

(Foto: privat)

Polizeioberkommissar Dieter Engler lebt im Ruhrgebiet und hat eine Leidenschaft für bayerische Spielkarten. Ein 40 Jahre altes Schafkopfset der Schlossbrauerei Au hat es ihm ganz besonders angetan

Von Jenny Schössler, Au

6127 Brauerei-Kartenspiele umfasst die Sammlung des 63-jährigen Polizeioberkommissars Dieter Engler aus Haltern am See am Nordrand des Ruhrgebiets bereits. Doch nach einem Kartenset sucht der Sammler ganz besonders: nach einem Schafkopfspiel der Schlossbrauerei Au. In einem Katalog der "Internationalen Fördergemeinschaft von Brauerei-Werbemittel-Sammlern" hatte der 63-Jährige das Set gesehen - und ihn packte das Sammelfieber. Nach erfolglosen Anfragen bei Sammlerfreunden und eigener Recherche, wendete er sich schließlich an die örtlichen Zeitungen und hofft nun, einen Besitzer des alten Schafkopfspiels zu finden.

Die Auflage, die Dieter Engler sucht, bildet das runde Wappen der Schlossbrauerei Au ab. In der Mitte steht in schwarzen Buchstaben "BIER aus AU HALLERTAU". Umrandet sind die Wappen oben und unten auf den Karten sowie die Schrift in der Mitte mit einer roten Linie. Das Alter des Spiels schätzt der 63-jährige Polizeioberkommissar auf mindestens 40 Jahre.

Wie es zu seiner Leidenschaft für die kleinen rechteckigen Karten kam, kann er erklären. Die Initialzündung liegt viele Jahre zurück. "Im Jahr 1989 habe ich richtig angefangen zu sammeln", erzählt Dieter Engler. Da sei er einem Sammelverein beigetreten und fahre seitdem regelmäßig zu Sammlertreffen in ganz Deutschland.

Zuvor hatte er schon über Jahre als Skatspieler immer wieder Werbespielkarten mitgenommen, die er bei Skatturnieren sah. Irgendwann trennte er sich aber von den Werbekarten und konzentrierte sich nur noch auf Brauerei-Kartensets. Über die Jahre und auch heute noch bringt ihm jeder Bekannte und Verwandte Spielkarten mit, so dass seine Sammlung an doppelten Karten mittlerweile über 20 000 Stück umfasst. "Das ist die größte Kartensammlung in ganz Deutschland", erzählt der 63-Jährige stolz. Die Doppelten lagert er alle im Keller in Pappkartons. Seine Brauerei-Karten schmücken eine ganze Wand, füllen Schubladenfächer oder stecken in besonderen Ordnern.

Das älteste Kartenspiel, das Dieter Engler besitzt, ist 120 Jahre alt. "So uralte Spiele kosten dann auch mal 1000 Euro, aber davon habe ich nur ganz wenige", sagt der Kartensammler. Ein Ende seines Sammelfiebers ist vorerst nicht in Sicht. Zudem stehe er als Polizeioberkommissar kurz vor der Pensionierung, dann habe er noch mehr Zeit für seine Leidenschaft, sagt der 63-Jährige.

Obwohl er am Nordrand des Ruhrgebiets wohnt, kennt sich Dieter Engler auch ein wenig im Landkreis Freising aus. "Das letzte große Sammlertreffen hat in Kelheim stattgefunden, aber auch in Freising selber war ich schon einmal," erzählt er. Sein Interesse für Schafkopfspiele treibt ihn immer wieder in den Süden Deutschlands. Bei ihm im Ruhrgebiet werde schließlich hauptsächlich Skat gespielt, weshalb die bayerischen Schafkopfspiele bei ihm eine Rarität seien.

Gemeldet habe sich seit einem Artikel in der Hallertauer Zeitung bisher nur eine Person. "Der hatte aber nicht die richtige Auflage", gibt Engler zu. Trotzdem hofft er weiter, noch das richtige Schafkopfspiel zu finden. Der Kartensammler ist telefonisch erreichbar (0 23 64/1 25 03). Wer also das gesuchte Kartenset besitzt und außerdem bereit wäre, das Spiel abzugeben, kann sich bei ihm melden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: