Andrang auf weiterführende Schulen:Entspannung an den Gymnasien

Aufatmen im Landkreis: An den weiterführenden Schulen sind deutlich weniger Anmeldungen für die fünften Klassen eingegangen als erwartet. Die konkrete Klassengröße steht aber noch nicht fest.

Florian Tempel

Der erwartete Andrang an die drei Gymnasien und drei Realschulen im Landkreis ist ausgeblieben. An beiden weiterführenden Schularten sind in den vergangenen Tagen deutlich weniger Kinder angemeldet worden als im Vorjahr. Die Schulleiter freuen sich, dass sie weniger oder erheblich kleinere fünften Klassen bilden müssen. Letzteres ist vor allem für die Fünftklässler des kommenden Schuljahrs von Vorteil.

Andrang auf weiterführende Schulen: Weniger ist mehr: Auch am Korbinian-Aigner-Gymnasium erhofft sich die Schulleitung kleinere fünfte Klassen.

Weniger ist mehr: Auch am Korbinian-Aigner-Gymnasium erhofft sich die Schulleitung kleinere fünfte Klassen.

(Foto: Peter Bauersachs)

Mit gerade einmal 130 Anmeldungen war am Anne-Frank-Gymnasium in diesem Jahr deutlich weniger los als im Mai 2010. Direktorin Helma Wenzel gestand ein, sie sei überrascht und zugleich erfreut. Im vergangenen Jahr hatte ihre Schule über fünfzig Anmeldungen mehr. Statt sechs Eingangsklassen werden nun nur fünf neue Klassen gebildet. Zum Probeunterricht für Viertklässler, die nicht den fürs Gymnasium geforderten Notenschnitt von 2,33 in Deutsch, Mathematik und Heimat- und Sachunterricht erreicht haben, sind acht Kinder angemeldet. Erfahrungsgemäß schaffen etwa die Hälfte so den Sprung aufs Gymnasium.

Auch inklusive Zuzüge und Kindern, die aus der fünften Klasse der Hauptschule oder Realschule noch ans Gymnasium kommen, werden die Eingangsklassen am Anne-Frank-Gymnasium klar unter 30 Schülern stark sein. Wenzel freute sich, dass eine Klasse weniger als erwartet auch eine kleine Entlastung bei der Raumbelegung bedeutet. "Wir sind buchstäblich am Ende der Fahnenstange, noch der letzte Raum muss bislang bei uns genutzt werden."

Der Direktor des Korbinian-Aigner-Gymnasiums Hermann Bendl meldete 195 Anmeldungen und neun Kinder im Probeunterricht. Die voraussichtlich etwas mehr als 200 Kinder werden auf sieben fünfte Klassen verteilt. Auch am Korbinian-Aigner-Gymnasium wird die Klassenstärke somit unter 30 liegen, "was sehr erfreulich ist", sagte Bendl. Trotz des doppelten Abiturjahrgangs bleibt die Schülerzahl etwa bei 1250. Bendl betonte, seine Schule sei nur für 800 Schüler gebaut, und "es ist klar, dass etwas passieren muss".

Auch am Dorfener Gymnasium liegt die Anmeldezahl mit 151 unter den zuletzt 165 Fünftklässlern. Direktor Gerhard Motschmann sagte, es gebe zudem nur wenige Anmeldungen für den Probeunterricht. Über ein Klassenstärke von etwa 25 Kindern dürften sich Lehrer und Schüler gleichermaßen freuen. "Das sind sehr erfreuliche Arbeitsbedingungen." Auch wenn dank der beiden sehr starken diesjährigen Abiturjahrgänge die Schülerzahl in Dorfen insgesamt um etwa hundert sinken werde, sei ein Erweiterung des beengten Gymnasiums weiterhin notwendig, sagte Motschmann.

An der Herzog-Tassilo-Realschule in Erding liegen 133 Anmeldungen vor. 46 Kinder werden den Probeunterricht besuchen. Da erfahrungsgemäß ein Drittel den Realschule-Probeunterricht bestehen und im Sommer wohl noch 20 bis 30 Fünftklässler von Hauptschulen übertreten werden, geht man von 170 bis 180 neuen Schülern aus. Statt zuletzt sieben, müssen nur noch sechs Eingangsklassen gebildet werden. An der Mädchenrealschule Heilig Blut rechnet Rektor Ludwig Kirmair mit etwa 165 Schülerinnen, die auf sechs Klassen verteilt werden. An der Realschule Taufkirchen werden mit etwa 135 bis 140 Kindern fünf, statt zuvor sechs Klassen gebildet. An allen drei Realschule sinkt die Klassenstärke somit ebenfalls auf klar unter 30 Schüler.

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