An der Melkstatt:Eine Straße sorgt für Gesprächsstoff

Die Stadt Erding verlegt die Straße, damit Badegäste sicherer zum Weiher kommen. Laut Harry Seeholzer (Erding Jetzt) gibt es noch einen Grund, warum diese Maßnahme jetzt umgesetzt wird

Von Antonia Steiger, Erding

In Kürze möchte OB Max Gotz (CSU) die Hintergründe der viel diskutierten Verlegung der Straße An der Melkstatt entlang des Kronthaler Weihers noch einmal öffentlich diskutieren, doch schon jetzt wird überall darüber gesprochen - auch in der Jahresversammlung der Gruppierung Erding Jetzt am Sonntagvormittag. Es gehe nicht nur darum, die Verkehrsituation am Weiher sicherer zu machen, sagte Stadtrat Harry Seeholzer. Es müsse auch Ersatz geschaffen werden für die Parkplätze, die wegfallen, wenn an der Eishalle eine neue Sporthalle gebaut wird. Sie wird auf einer Wiese errichtet, die unverzichtbarer Bestandteil des Parkkonzeptes für das Volksfest ist.

Anwohner der Freisinger Siedlung fürchten um ihre Ruhe, wenn die Straße An der Melkstatt verlegt wird: Sie soll an die Siedlung herangerückt werden, doch zwischen Straße und Siedlung wird ein Wall aufgeschüttet, so dass die Häuser nicht nur vom Straßenlärm abgeschirmt werden. Manch einer geht davon aus, dass es in der Siedlung sogar leiser wird, weil der Wall den Motorenlärm in Richtung Weiher abstrahlt. Dennoch: Die Aufregung ist groß, die Freie Wähler-Sprecherin Petra Bauernfeind hatte jüngst erst wieder in einer Ausschusssitzung von der Verunsicherung der Anwohner berichtet, zu denen sie auch gehört. Es geht immer wieder um die Frage, ob Gotz zugesichert hatte, dass die Straße An der Melkstatt erst verlegt wird, wenn sie in Richtung Norden an eine bisher nur in der Planung existierende Nordumfahrung angebunden wird. Die Anwohner versprechen sich davon, dass ein Teil des Verkehrs dann über die Nordumfahrung abfließt, die Belastung wäre geringer. Gotz hatte auf Bauernfeinds Wortmeldung hin zugesagt, die Informationen noch einmal aufbereiten zu lassen. Egger bestätigte Gotz nun in dessen wiederholt getroffenen Aussage, dass es diese Zusage nicht gebe. Seeholzer fügte an, die Kommunikationspolitik des Rathauses sei nicht optimal verlaufen. Anwohner hätten ihm gesagt, sie hätten mehr Verständnis gehabt, wenn man mit ihnen offener geredet hätte.

In der Diskussion über die Verlegung der Straße war immer wieder betont worden, dass es vor allem um die Sicherheit der Badegäste gehe, die künftig nicht mehr über die Straße gehen müssen, wenn sie vom Parkplatz aus zur Liegewiese wollen. Die Verlegung der Straße bringe "mit Sicherheit" Belastungen für die Anwohner in der Josef-Herz-Straße, sagte auch Stadtrat Hans Balbach bei der Versammlung von Erding Jetzt. Sie müssten aber zurückgestellt werden, weil es um die Sicherheit der Kinder und Badegäste gehe.

Egger sprach in seinem Überblick auch die Sportpolitik Erdings an. Er bezeichnete es als richtig, dass die Stadt nun die Sportvereine unterstützen wolle anstatt in Schollbach selbst ein großes Sportgelände errichten zu wollen. Diesen Plan hatte der Stadtrat zu den Akten gelegt, als bekannt wurde, dass der Untergrund in Schollbach derart ungeeignet ist, dass selbst für einen Fußballplatz viel Geld in den Unterbau gesteckt werden müsste. Jetzt ist unter anderem der Bau einer Sporthalle am Eisstadion mitsamt laut Egger bis zu drei Fußballplätzen geplant; auch der FC Langengeisling bekomme 1,7 Millionen Euro für sein neues Sportgelände. Damit helfe die Stadt den Sportvereinen, den wachsenden Bedürfnissen einer steigenden Zahl von Mitgliedern gerecht zu werden.

Die Erding Jetzt-Vorsitzende Heike Brändle sagte in ihrem Rückblick, es sei ein großer und richtiger Schritt gewesen, dass die Gruppierung nun Mitgliedsbeiträge eingeführt habe. Dank dieser Beiträge, einiger Spende und der Sitzungsgelder, die die Stadträte dem Verein zur Verfügung stellten, hat Erding Jetzt laut Kassenbericht nun gut 5000 Euro zur Verfügung.

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