Amtliche Verkehrsbilanz:Deutlich weniger Verkehrstote

Amtliche Verkehrsbilanz: Die Zahl aller Unfälle ist 2017 sogar leicht gestiegen, die Zahl der Todesopfer jedoch ganz erheblich von 14 auf vier Menschen zurückgegangen.

Die Zahl aller Unfälle ist 2017 sogar leicht gestiegen, die Zahl der Todesopfer jedoch ganz erheblich von 14 auf vier Menschen zurückgegangen.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

2017 starben bei Unfällen im Landkreis vier Menschen, ein Jahr zuvor waren es 14 tödlich Verunglückte

Von Florian Tempel, Erding

Auf den Straßen im Landkreis Erding haben im vergangenen Jahr vier Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben verloren. Das ist die geringste Zahl an tödlich Verunglückte seit langer Zeit. Im Jahr 2016 starben noch 14 Menschen bei Unfällen im Landkreis. Laut der amtlichen Statistik des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord stieg die Zahl der Unfälle insgesamt auf 4930 an, was eine Zunahme von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Im Zehnjahresvergleich hat die Zahl der Unfälle um etwa ein Drittel zugenommen. Die Zunahme der Verkehrsunfälle im Landkreis Erding fällt 2017 gegen Trend aus. Für den Gesamtbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord mit insgesamt zehn Landkreisen wurden ein leichter Rückgang verzeichnet.

Die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Menschen blieb mit 799 Personen wenig verändert zum Vorjahreszeitraum. Laut der Zählung des Statistischen Landesamtes waren es 700 Leichtverletzte und 99 Schwerverletzte. Als Hauptunfallursachen weist die Verkehrsbilanz des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord nach wie vor Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren aus, gefolgt von einem ungenügenden Sicherheitsabstand. Als dritthäufigste Unfallursache wurde die Nichtbeachtung der Vorfahrtsregeln festgestellt. Zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit war eine weitere häufige Unfallursache.

Unfälle, bei denen der Verursacher übermäßigen Alkohol konsumiert hatte, haben im Landkreis Erding im vergangenen Jahr signifikant zugenommen. Ihre Zahl stieg sehr deutlich von zuletzt 46 auf 56, was über einen längeren Zeitraum von zehn Jahren aber noch ein Mittelwert ist. Im regionalen Vergleich ist die Entwicklung jedoch gegen den Trend. Drogeneinfluss spielte bei Unfällen im Landkreis Erding hingegen 2017 gar keine Rolle.

Die Anzahl der Wildunfälle bildet mit rund einem Fünftel aller Unfälle nach wie vor einen erheblichen Anteil am gesamten Unfallgeschehen. Laut der Statistik der Polizei ereignen sich Wildunfälle im gesamten Jahresverlauf, wobei die meisten im späten Frühling und Frühsommer sowie im Herbst passieren. Dreiviertel der Wildunfälle werden durch Rehwild verursacht. Die meisten Wildunfälle ereignen sich in den frühen Morgenstunden.

Die Zahl der Schulwegunfälle ist im Landkreis von zuletzt neun auf elf im Jahr 2017 leicht gestiegen. Etwa die Hälfte sei von den Schülern selbst verursacht worden, heißt es in der Verkehrsbilanz. Kinder zwischen zehn und 13 Jahren bilden die größte Altersgruppe. Am häufigsten passierten Schulwegunfälle von Rad fahrenden Kindern, weniger oft wenn sie zu Fuß unterwegs waren.

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord wurden im vergangenen Jahr zudem 49 Falschfahrer auf den Autobahnen gemeldet. Nur zwölf von ihnen konnten von der Polizei ermittelt werden. Alle ermittelten Falschfahrer waren männlich und vier von ihnen hatten einen Blutalkoholwert zwischen 0,7 und 2,1 Promille.

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