Abschied zum Ende des Jahres:Fest verankert

Abschied zum Ende des Jahres: Georg Maier (Mitte) , links Harald Stein, Präsident des Bundesamtes für Rüstung, sowie Oberst Stefan Schmid-Schickhardt (rechts) bei der Verabschiedungsfeier in den Ruhestand.

Georg Maier (Mitte) , links Harald Stein, Präsident des Bundesamtes für Rüstung, sowie Oberst Stefan Schmid-Schickhardt (rechts) bei der Verabschiedungsfeier in den Ruhestand.

(Foto: Renate Schmidt)

Fünf Jahre lang hat Georg Maier das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe geleitet. Es ist und bleibt mit seinen 250 Mitarbeitern eine unverzichtbare Einheit in der Bundeswehr

Von Philipp Schmitt, Erding

Mit einem Festakt in der Kreismusikschule Erding ist der Direktor des Wehrwissenschaftlichen Instituts für Werk- und Betriebsstoffe (Wiweb), Georg Maier, in den Ruhestand verabschiedet worden. Maier hatte das in unmittelbarer Nachbarschaft des Fliegerhorstes angesiedelte Wiweb von 2012 bis 2017 geleitet. "Wir haben das Institut im Team kontinuierlich weiter entwickelt", sagte er bei seiner Abschiedsfeier. Im Ruhestand möchte er jetzt kochen lernen und Fernreisen unternehmen möchte. Maier bekam viel Lob bei seiner Verabschiedung. "Sie haben hervorragende Arbeit geleistet. Wir sind froh, dass das Institut im Landkreis so tief verwurzelt ist", sagte Erdings OB Max Gotz (CSU). Er wisse die gute Zusammenarbeit und das Institut mit seiner Erfolgsgeschichte "sehr zu schätzen".

Auch der stellvertretende Landrat Jakob Schwimmer (CSU) würdigte die erfolgreiche Arbeit Maiers und die wichtigen Weichenstellungen, die die mehr als 250 hochwertigen Arbeitsplätze am Standort sichern - über den Abzug der Bundeswehr vom Standort Erding hinaus. Das Institut, das an moderner Ausrüstung und Bekleidung für Soldaten forscht, sei aus dem Landkreis nicht wegzudenken, sagte Schwimmer.

Länger als 42 Jahre war Georg Maier in der Bundeswehrverwaltung tätig, das sagte der Präsident des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Rüstung der Bundeswehr, Harald Stein. Stein konnte noch keinen Nachfolger präsentieren, der neue Institutsleiter sei noch nicht bestimmt worden, sagte er. Er skizzierte den Karriereweg des 1950 im Berchtesgadener Land geborenen Maier, der nach der Ausbildung zum Dreher 1969 ein Studium an der Fachhochschule startete. 1972 wechselte Maier an die TU Berlin, wo er 1974 mit dem Diplom für Werkstoffwissenschaften abschloss. 1976 führte Maier sein beruflicher Weg nach Erding, 1980 und 1981 erweiterte er seinen beruflichen Horizont in den USA, dann kam er wieder nach Erding zurück - um die Karriereleiter hochzuklettern. 1994 folgte die Promotion in Kaiserslautern. Stein bezeichnete Maier als "verlässlichen Partner", der als Dienstellenleiter auf fünf erfolgreiche Jahre stolz sein könne. Der Wissenschaftler habe mit seinem ehrgeizigen Forscherteam mit Ausdauer und Geschick Weichen gesetzt, etwa mit dem neu etablierten 3-D-Druckzentrum. So habe Maier das Institut geformt und sich hohe Wertschätzung erarbeitet. Der Standort Erding sei "hervorragend aufgestellt" und müsse den Evaluierungsprozess nicht fürchten. Stein lobte Maier für sein hohes Engagement im Interesse des Wiweb, er habe Spuren hinterlassen und das Gesicht der Dienststelle positiv verändert. Harald Stein überreichte die vom Bundespräsidenten und der Bundesverteidigungsministerin unterzeichnete Urkunde zur Verabschiedung am 31. Dezember 2017 in den Ruhestand.

Auch die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen schickte einen Abgesandten: Gerhard Coors würdigte Maiers "beeindruckende Karriere". Die Ergebnisse der neuen Evaluierungsrunde lägen zwar noch nicht vor, doch sei er zuversichtlich, dass das Wiweb zukunftssicher aufgestellt sei, sagte Coors. Maier habe mit einem guten Gespür für technische Entwicklungen zur Sicherung des Standorts beigetragen. "Das haben Sie toll gemacht, ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit." Der Standortälteste des Fliegerhorstes, Oberst Stefan Schmid-Schickhardt, lobte ebenfalls "das gute Miteinander" und die "fachlich und menschlich gute Zusammenarbeit". Professor Winfried Schuhn aus Munster bezeichnete Maier im Namen der Dienststellenleiter als "wichtige Schnittstelle und Ankerpunkt", der mit viel Finesse ein stimmigen Ergebnis erzielt habe. Nun müsse Maier die Aufgaben und Herausforderungen anderen überlassen, das Feld sei daher gut bestellt, sagte Schuhn. Die Vorsitzende des örtlichen Personalrats, Yvonne Böhm-Bayer, würdigte Maiers offene Art und die gute Zusammenarbeit. Der stellvertretende Erdinger Institutsleiter Wolfgang Kreuzer sprach für die Wiweb-Bediensteten: Maier sei als Chef diskussionsfreudig und mit voller Kraft dabei gewesen und habe seine klaren Vorstellungen verfolgt.

Maier würdigte die Kollegen, allen voran die Mitarbeiterinnen aus dem Vorzimmer, für ihre gute und verlässliche Arbeit. Früher wollte er Landwirt werden, er sollte Pfarrer werden. Doch er sei froh, Wissenschaftler geworden zu sein. Die Arbeit in Erding habe ihm Spaß gemacht. Sinn für Humor bewies er beim Anblick der Schaufensterpuppe mit der für ihn maßgeschneiderten Spezialbundeswehrkleidung und mit Blick auf das Kochbuch und den Werkzeuggutschein, die er als Präsente erhielt. Viele begabte Multitalente arbeiten im Wiweb, da passte es gut, dass der 15-jährige KMS-Schüler Michael Schirmer - Basketballauswahlspieler, Musiker mit Hobby-Mathematik - am Akkordeon den musikalischen Rahmen gestaltete.

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