A94-Ausbau:"Wir geben der Natur viel zurück"

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Der geschäftsführende Fraktionsvorstand der CSU beim Baustellenbesuch mit Vertretern des Baukonsortiums und Bürgermeisterin Gerlinde Sigl. (Foto: Renate Schmidt)

CSU-Landtagsfraktion besichtigt die Isentalbrücke bei Lengdorf: Zeitplan und Kostenrahmen werden eingehalten, verspricht das Baukonsortium

Von Philipp Schmitt, Lengdorf

Die Baumaßnahmen der A94-Isentaltrasse liegen "gut im Zeitplan und Kostenrahmen": "Ende Oktober 2019 oder Anfang November soll die Autobahn wie geplant befahrbar sein", sagte am Freitag der Präsident der Autobahndirektion-Südbayern, Wolfgang Wüst, bei der Besichtigung der Isentalbrücke in Lengdorf im Rahmen der "Bezirksbereisung" der CSU-Landtagsfraktion: "Wir haben noch 609 Tage Zeit und keine Kostenüberschreitungen." Der technische Geschäftsführer der Isentalautobahn-Gesellschaft, Alfred Stangassinger, erläuterte auf der besichtigten Isentalbrücke bei Lengdorf, dass sie mit fast 600 Metern Länge die größte Brücke der Isentaltrasse werde. Der Rohbau soll Ende des Jahres fertig sein, komplett ausgestattet und fertig gestellt soll die Brücke Mitte 2019 sein. Für die Überbrückung der Isen hätte eine deutlich kleinere Brücke genügt, doch das nun viel größer dimensionierte Brückenbauwerk auf hunderten Bohrpfählen sei aus ökologischer Sicht erforderlich gewesen: "Eine Autobahn ist unbestritten immer ein Eingriff in die Landschaft, wir geben der Natur aber auch viel zurück", sagte Stangassinger im Hinblick auf naturschutzrechtliche Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen beim Bau der Autobahn. "Es handelt sich bei der Isentalbrücke um ein wirklich imposantes Bauwerk", sagte CSU-Fraktionsvorsitzender Thomas Kreuzer. Er bedauerte im Hinblick auf die vielen Unfälle auf der B12 in den vergangenen Jahrzehnten, dass bis zur Realisierung der A94-Ausbautrasse mehr als 40 Jahre Planungszeit verstrichen sind. Wichtige Infrastrukturprojekte sollten künftig von der Planung bis zur Realisierung schneller verwirklicht werden können, dazu soll auch das "Planungsbeschleunigungs-Gesetz" beitragen: "Wir dürfen künftig nicht für jede wichtige Autobahn und wichtige Infrastrukturprojekte 40 Jahre brauchen", sagte Kreuzer.

Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) fügte an, dass beim Bau der Isentaltrasse ökologische Belange "eine wesentliche Rolle spielen und berücksichtigt werden". Die neue Trasse sei zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts und zur Erschließung wichtig, sagte die Umweltministerin aus Maria Thalheim. Scharfs Vorgänger als Umweltminister, Staatskanzleichef Marcel Huber (CSU), bezeichnete den Autobahnbau als eine der derzeit wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen in Bayern. Durch die vielen Maßnahmen und "nachhaltiges Bauen" sei aus ökologischer Sicht "gigantisch viel" zum Schutz des Isentals getan worden. Der Name "Isental-Autobahn" sei Huber zufolge ohnehin nicht treffend, weil das Tal aus Sicht des Staatsministers für Bundesangelegenheiten und Sonderaufgaben auf der 33 Kilometer langen Neubaustrecke zwischen Pastetten und Heldenstein nur teilweise tangiert werde. Die Lengdorfer Bürgermeisterin und CSU-Bezirkstags-Listenkandidatin Gerlinde Sigl sagte, dass Anwohner der Großbaustelle durch den Schwerlastverkehr zum Teil stark belastet würden und sie deshalb froh über den schnellen Baufortschritt sei, damit die Baustelle möglichst schnell abgeschlossen werde und wieder mehr Ruhe in der Gemeinde einkehren könne.

Die Baukosten für die 33 Kilometer lange Neubaustrecke liegen bei etwa 400 Millionen Euro, Zeitverzögerungen oder Kostensteigerungen sind Stangassinger zufolge derzeit nicht zu erwarten: "Wir sind sehr optimistisch, dass wir die Autobahn in zwei Jahren wie geplant für den Verkehr freigeben können und es keine Kostenüberschreitungen oder gar eine Kostenexplosion geben wird."

© SZ vom 03.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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