Englschalking:Störende Tröge

Englschalking: Pflanztröge: eine Barriere auf der Rampe, die barrierefreien Zugang zum Hof garantieren soll.

Pflanztröge: eine Barriere auf der Rampe, die barrierefreien Zugang zum Hof garantieren soll.

(Foto: Robert Haas)

Die Pflanzentröge müssen weg, da sind die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) Bogenhausen einer Meinung. Schließlich versperren die frisch installierten Betonelemente vor der Wohnanlage an der Fideliostraße 15 eine Rampe, die den barrierefreien Zugang zum Innenhof ermöglicht. Und dort liegt ein kleines Einkaufszentrum mit Drogerie- und Supermarkt, Brotladen und Apotheke, Obstgeschäft und Café. In einem von den Grünen formulierten interfraktionellen Antrag fordert das Lokalgremium, die Stadt solle auf die Eigentümer der Wohnanlage einwirken, die Pflanzentröge "sofort wieder zu entfernen". Die Rampe sei "notwendig" und werde "intensiv genutzt".

Über ein "Einwirken" hinaus hat die Stadt allerdings keine rechtliche Handhabe. Denn Rampe und Tröge stehen auf Privatgrund, der Bebauungsplan ist alt und enthält keine einschlägigen Vorschriften. Dennoch kämpft die BA-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne) für freien Zugang: Es sei "unverschämt und respektlos" gegenüber Rollstuhlfahrern und Eltern mit Kinderwagen, diese Rampe zuzustellen, sagte sie in der jüngsten BA-Sitzung. Die Stadt bemühe sich um Barrierefreiheit und dann werde das bewusst konterkariert. Das Argument der Hausverwaltung, man wolle Radfahrer von der Rampe fernhalten, die schon mehrmals Unfälle verursacht hätten, ließ Pilz-Strasser nicht gelten: Radler "kommen weiterhin wunderbar durch", sagte sie. Die Lokalpolitiker fordern nun, den Zugang zum Innenhof bei einen Ortstermin mit Zwillingskinderwagen, Rollstuhl und Lastenfahrrad zu überprüfen. Dazu soll auch der Behindertenbeirat der Stadt eingeladen werden. "Es ist nicht nachvollziehbar, wenn willkürlich Barrieren eingebaut werden", heißt es in der Begründung des Antrags.

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