Endlich Wochenende:Gaaaanz laaaang frei

Am Samstag ist Zeitumstellung, am Montag Feiertag: Das längste Wochenende des Jahres steht an - mit viel Programm. Doch eine Gefahr lauert: Geister!

Lisa Sonnabend

Endlich Freitagabend! Doch was tun? Das kann natürlich jeder selbst entscheiden, doch ein paar Anregungen können nicht schaden. Die sueddeutsche.de-Redaktion stellt jeden Freitag ihr perfektes Wochenende vor.

Diskothek 'Sugar' in München, 2009

Endlich Wochenende! Und was für eines!

(Foto: Robert Haas)

Freitag, 21 Uhr

Das längste Wochenende des Jahres kann kommen - am Montag ist Feiertag und Samstagnacht gewinnen wir eine Stunde dank der Zeitumstellung. Darauf muss angestoßen werden! Mit Freunden bin ich zu einer Kneipentour durch Giesing verabredet, die man eher als Boazntour bezeichnen könnte. Das letzte Mal sind wir im Schau ma moi, in der Kleinen Kneipe und im Giaßinger gelandet. Dort haben uns fremde Menschen umarmt, ein anderer hat uns seine Theorien zu Che Guevara erklärt und einer ist plötzlich wie ein Brett vor uns umgekippt. Ich bin gespannt, was diesmal passiert.

Samstag, 15 Uhr

Über Partys, Kultur und das Leben in München kann man sich nicht nur in den Tageszeitungen informieren, sondern auch in Blogs, Fanzines oder auf Stadtteilseiten im Internet. Das Stadtblog mucbook lädt deswegen ein zum "Monaco Mob" um 15 Uhr im Puerto Giesing. Da ich gemeinsam mit Freunden die Seite www.muenchenblogger.de betreibe, schau ich auch vorbei. Es gibt Vorträge zum Thema Lokaljournalismus, Fotograf Volker Derlath verrät Tipps für den Umgang mit der Kamera und es werden Ideen gesponnen, gemeinsam ein Stadtmagazin auf die Beine stellen. Wer mitmachen will, soll einfach vorbeikommen!

Samstag, 20 Uhr

Die meisten Halloweenpartys steigen bereits am Samstagabend - denn das Tanzverbot, das von Montag 0 Uhr an 24 Stunden lang gilt, macht den Bayern am eigentlichen Geistertag einen Strich durch die Rechnung. Da ich jedoch nicht wirklich auf furchteinflößende Gestalten stehe, bleibe ich am Samstag lieber im Puerto Giesing. Denn ab 20 Uhr wird nach dem Monaco Mob weitergefeiert. Es spielen die Münchner Bands L'egojazz, Dobré & Sepp Kennedy, Amadeus, Phonoboy und das Team Makasi. Der Eintritt ist mit 10 Euro leider nicht ganz billig.

Sonntag, 11 Uhr

Mein Cousin aus Franken ist zu Besuch. Am Sonntag steht deswegen ein Familienausflug an. Das Ziel: Andechs. Von Herrsching aus schlendern wir über die Leitenhöhe den heiligen Berg hinauf. Oben gibt es Haxe, Brezn, Spezi und Bier. Laut Wetterbericht sieht es so aus, als könnten wir draußen im Biergarten in der Sonne Platz nehmen. Wer vermisst da noch den Sommer?

Sonntag, 19:30 Uhr

In dieser Spielzeit habe ich es noch nicht ins Theater geschafft. Das wird am Sonntag nachgeholt. Meine persönliche Premiere ist Tolstois Anna Karenina um 19:30 Uhr im Volkstheater. Die Handlung ist düster: Eine verheiratete Frau hat einen Liebhaber und zerbricht am Sittenkodex der Gesellschaft.

Sonntag, 22 Uhr

Es ist Sonntag - doch heute heißt es einmal nicht, früh ins Bett gehen; denn am Montag ist Feiertag! Nach einem Clubbesuch ist in München wegen des Tanzverbotes an Allerheiligen niemandem zumute. Ein Kneipenbesuch ist aber allemal drin. Nach dem Theaterbesuch am Stiglmaierplatz ziehen wir weiter ins nahegelegene Café Jasmin, wo es dank alter Plüschsofas noch so aussieht wie in den zwanziger Jahren.

Montag, 12 Uhr

Im Haus der Kunst gibt es seit Freitag eine neue Ausstellung: Marlene Dumas und die alten Meister. Die südafrikanische Künstlerin Dumas, die seit 1976 in Amsterdam lebt, orientiert sich bei ihrer Arbeit an dem Vorgehen holländischer Maler wie Rembrandt oder Rubens - und entwickelt deren Techniken weiter. Ein Anhänger der alten holländischen Meister bin ich zwar nicht, aber der Stil von Dumas klingt interessant.

Montag, 14 Uhr

Wenn am Montag immer noch die Sonne scheint, geht es nach dem Museumsbesuch in den Englischen Garten. Beim Milchhäusl (am Parkeingang Veterinärstraße) kaufen wir zwei "Monaco Franze"-Semmeln (mit Tomate und Mozarella) und dann geht es gemütlich schlendernd zum Monopteros.

Montag, 19 Uhr

Eine Kollegin hat mir neulich ein kleines Imbiss-Restaurant am Stiglmaierplatz empfohlen: das Hans im Glück in der Nymphenburger Straße 69. Sie sagt, man sitze dort zwischen Birkenstämmen wie in einem Märchenwald, die Burger seien spitze und das Personal freundlich. Das probiere ich am Montag mal aus!

Montag, 21 Uhr

"Was hat dich bloß so ruiniert?" Der Ohrwurm verfolgt mich seit mehr als einem Jahrzehnt. Auch nach diesem Wochenende wohl wieder. Denn Die Sterne spielen in München, am Montag um 21 Uhr im 59:1. Die Musik der Hamburger Band ist inzwischen nicht mehr so rockig, sondern eher elektronisch, großartig finde ich sie noch immer. Das Konzert ist der perfekte Ausklang für ein gaaaaaanz laaaaaanges Wochenende.

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