Die ausgestreckte Hand mit dem dezent gebräunten Zeigefinger zeigt ausnahmsweise nicht in eine Menge aus Tausenden mittanzenden Fans. Der Finger von Fancy, wie sich Manfred Alois Segieth seit mehr als 30 Jahren nennt, zeigt in die Dreimühlenstraße, zur Hausnummer 27. Dort ist er aufgewachsen, der Sohn eines Spaniers und einer Münchnerin, und hat als Kind im hallenden Waschraum mit der gebrauchten Gitarre herumgeklampft. Die Hand sinkt auf einen schwarzen Ordner, in dem Segieth CDs, Flyer und Fotos aufbewahrt, um von sich zu erzählen. Wie er mit Jimi Hendrix frühstückte, für Michael Jackson produzierte und dann selbst als Fancy Hits wie "Slice me nice" oder "Flames of Love" landete, die länger in den US-Billboard-Dance-Charts waren als Modern Talking.
Münchner Produzent Fancy:Der Pop-Opa
Fancy ist 70 Jahre alt. Er war bekannt, früher: US-Top-Ten, Konzerte, "Dallas"-Titelmelodie. Heute steht er immer noch auf der Bühne und spricht in Promi-Anekdoten. Begegnung mit einem, der den Absprung nicht schafft.
Von Philipp Crone
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