Ein Amok-Opfer und seine Familie:Benet lebt

Vier Wochen nach Amoklauf am OEZ

"Keiner weiß, wie es sich anfühlt", sagt Gonxhe A. über den Tag, als ihr Sohn Benet im OEZ angeschossen wurde. Rechts im Bild: Fati A., der Vater des Jungen.

(Foto: dpa)

Am 22. Juli geht der Jugendliche mit fünf Freunden in den McDonald's am Olympia-Einkaufszentrum. Ein Amokläufer tötet alle, nur der 13-Jährige übersteht die Tat schwer verletzt. Vier Wochen später erzählen er und seine Eltern von den Wunden eines Abends.

Von Gerhard Fischer

Benet sitzt alleine auf der Couch im Wohnzimmer, ganz am Rand. Mutter Gonxhe, die auf dem Sofa direkt daneben Platz genommen hat, hält seine Hand. Vater Fati sitzt dabei, alle schauen ernst, natürlich, und man fragt sich, wie diese Familie, die so einen Wahnsinn erleben musste, weiterleben wird. Wie sie es schaffen wird, sich das wieder zu erkämpfen, was man Alltag nennt. Und wie ihre Seelen gesunden können. Der Wahnsinn ist vier Wochen her: Beim Amoklauf am 22. Juli im ersten Stock des McDonald's im Olympia-Einkaufszentrum wurden fünf Freunde von Benet getötet, auch auf ihn schoss der Täter. Der 13-Jährige ist der einzige aus seiner Clique, der überlebte. Der Junge spricht leise. Natürlich fällt es ihm schwer zu erzählen. Es fällt einem ja schon schwer zu hören, was er da sagt. Doch es sei Zeit, darüber zu reden, sagen seine Eltern und er.

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