Zwei Jahre Verspätung:Verzögerter Start

Investor will nun im Frühjahr 2014 mit dem Bau des Ärztehauses an der Kreisklinik beginnen

Barbara Mooser

Eigentlich sollte das Ebersberger Ärztehaus neben der Kreisklinik schon seit einem Jahr in Betrieb sein - zumindest hatte der Investor immer von einer Eröffnung im Jahr 2012 gesprochen. Doch der Bauplatz liegt seit Monaten brach; Klinikgeschäftsführer Stefan Huber hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, dass es mit dem Projekt noch etwas wird, wie er am Montag einräumte. Im Frühjahr 2014 soll es nun aber doch losgehen mit dem Bau, wie der Dorfener Investor Robert Decker verspricht. Neuer Termin für die Fertigstellung ist nun Anfang 2015. An diesem Mittwoch wollen der Investor und der Klinikgeschäftsführer über Details sprechen. Die Klinik will selbst in dem Gebäude eine psychosomatische Abteilung unterbringen.

2010 war das Thema Ärztehaus einer der großen Aufreger in der Ebersberger Ärzteschaft gewesen: Die ortsansässigen Mediziner hatten befürchtet, dass durch das Facharztzentrum neben der Kreisklinik neue Konkurrenz entstehen könnte - überdies Konkurrenz, die durch die Anbindung an die Klinik einen Wettbewerbsvorteil erhalten könnte. Doch die Wogen glätteten sich, und Ende 2010 sah es so aus, als könnten Mitte 2011 die Bauarbeiten losgehen und Mitte 2012 Einweihung gefeiert werden. Stattdessen passierte fast nichts. Lediglich ein altes Gebäude auf dem Grundstück wurde abgerissen; bis die Trümmer dann auch weggeräumt wurden, dauerte es noch einmal fast ein Jahr. Sommer und Herbst 2013 gingen ins Land, ohne dass diese Zeit für Bauarbeiten an der Bürgermeister-Meyer-Straße genutzt wurde. Stefan Huber erläuterte in der Sitzung des zuständigen Kreis- und Strategieausschusses des Landkreises am Montag, Decker habe ihm gegenüber als Grund für die Verzögerung genannt, dass er zunächst viele Wohnbauprojekte habe abschließen müssen. Decker selbst will das nicht ganz so stehen lassen. Zwar habe sein Unternehmen sehr viel Arbeit, für ihn sei aber auch wichtig gewesen, dass vor Baubeginn die Anforderungen des "Ankermieters" - eben der Kreisklinik - bis ins Detail geklärt seien. Die Kreisklinik will nach Angaben Deckers etwa 500 der 3000 Quadratmeter Fläche nutzen. Den Rest des Gebäudes können Arztpraxen mieten. Nach eigenen Angaben hatte Decker in der Anfangsphase des Projekts bereits etwa 70 Prozent der Mieter geworben. Durch die Verzögerungen seien es nun wohl etwas weniger geworden, da sich einige mittlerweile andere Räumlichkeiten gesucht hätten. "Aber es gibt noch eine ganze Reihe, die nach wie vor mit dabei sind", so Decker. Mit diesen potenziellen Mietern will er in den nächsten Wochen Gespräche darüber führen, wie die Innengestaltung des Gebäudes aussehen soll und welche Ansprüche die Mieter an die Räume stellen.

Baubeginn soll dann im Frühjahr 2014 sein, bis Herbst soll der Rohbau stehen. Anfang 2015 soll das Gebäude nach dem neuen Zeitplan bezugsfertig sein. Mehrere Kreisräte, darunter Ebersbergs Bürgermeister Walter Brilmayer, registrierten diese Aussagen in der Sitzung des Kreis- und Strategieausschusses mit erkennbarer Skepsis.

Das Ebersberger Projekt ist nicht das erste Ärztehaus, das der Dorfener Unternehmer Robert Decker baut. Auch in Erding und Dorfen hat er bereits Facharztzentren realisiert, die an die dortigen Kliniken angebunden sind. Die Häuser seien dem Investor zufolge sehr erfolgreich. An beiden Standorten seien mittlerweile Erweiterungen geplant.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: