Zorneding:Reigen der Elemente

Kammerchor Con Voce

Sein Jubiläumskonzert zum zehnjährigen Bestehen hat der exzellente Kammerchor Con Voce in der Kirche St. Ottilie in Möschenfeld gefeiert.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Das vielseitige Programm der Reihe "Bach and More" widmet sich dieses Jahr unter anderem dem Reformator Martin Luther. Daneben erklingen Kammer-, Chor- und Orchestermusik aus Barock, Romantik und Moderne sowie ein Kindermusical

Von Rita Baedeker, Zorneding

Der Zusatz "More" nimmt dieses Jahr besonders großen Raum ein in der Reihe "Bach and more". Selten aufgeführte Komponisten der Barockzeit, geistliche Chormusik der Romantik, ein Oratorium, ein Kindermusical mit aktueller Thematik und mehr gehören zum aus vielen Elementen der Musikgeschichte zusammengesetzten ambitionierten Programm des Zornedinger Organisten und Chorleiters Matthias Gerstner. Das Werk von Georg Philipp Telemann, dessen Todestag sich zum 250. Mal jährt, steht dabei im Mittelpunkt zahlreicher Aufführungen.

Eröffnet wird aber die Reihe am Sonntag, 22. Januar, mit einer Hommage an Luther, dem Chorkonzert von Markus Nickel für Chor, zwei Sprecher, Querflöte und Klavier: "Ein feste Burg ist unser Gott". Darin wird erzählt, wie nach Martin Luthers Hochzeit im August 1525 Lucas Cranach d. Ä. den Reformator malt. Dabei diskutieren die beiden Männer darüber, was die "Freiheit eines Christenmenschen" konkret bedeutet. Choräle der Reformationszeit und Lieder sowie eingängige moderne, auch von Schlagzeug untermalte Chorsätze bilden das Gerüst des Singspiels. Es singen der Jubilatechor Zorneding und der Kinderchor Crescendo sowie der Jugendchor der Musikschule Vaterstetten, Solistin ist Daniela Gerstner, Querflöte, es sprechen Carolin Schubert und Pfarrer Stefan Opitz. Die Leitung sowie den Klavierpart hat Matthias Gerstner. Das Konzert in der evangelischen Petrikirche in Baldham beginnt um 18 Uhr.

Die Reihe der Kammerkonzerte - fünf an der Zahl - beginnt am Sonntag, 5. Februar, ebenfalls in der Petrikirche, mit italienischer Musik für Hackbrett, Gitarre und Orgel. Hanna Obermeier, Gitarre und Chitarrone, Michael Watzinger, Hackbrett, und Matthias Gerstner, Orgel, führen Werke unter anderem von Antonio Vivaldi und Arcangelo Corelli auf. Beginn ist um 18 Uhr.

Das zweite Kammerkonzert, Georg Philipp Telemann zum 250. Todestag gewidmet, findet am 12. März, 18 Uhr, im Rathaus Zorneding statt. Die Ausführenden sind der Cellist Klaus Kämper und Matthias Gerstner am Cembalo. Musik von Telemann steht auch im Mittelpunkt der Kammerkonzerte am Karfreitag, 14. April, 18 Uhr, in der evangelischen Christophoruskirche in Zorneding. An diesem Abend musizieren Annette Hartig, Block- und Querflöte, Regina Graf, Violine, Klaus Kämper, Violoncello, und Mathias Gerstner, Cembalo. "Telemann in Keferloh" heißt es am 25. Juni, 18 Uhr, in St. Aegidius. Annette Hartig und Matthias Gerstner spielen Flötensonaten des Komponisten. Und auch beim diesjährigen Open Air im Atrium der Zornedinger Christophoruskirche am 22. Juli wird Musik von Telemann aufgeführt. Es spielen Preisträger des Wettbewerbs "Jugend musiziert". Beginn ist in diesem Fall um 20.30 Uhr. Bei Regen wird das Konzert in die Kirche verlegt. Schließlich wird Telemanns 250. Todestages auch in der Petrikirche in Baldham gedacht - am 17. September. Hartig und Gerstner werden von der Oboistin Irene Draxinger begleitet. Beginn ist um 18 Uhr.

Auftakt der Chor- und Orchesterkonzerte ist am 2. April, 18 Uhr, in der katholischen Kirche Maria Königin in Baldham. Der Jubilatechor und das Barockensemble Vaterstetten führen die Markus-Passion von Johann Sebastian Bach auf. Während bei diesem Werk Bachs Eingangs- und Schlusschor sowie sechs Arien und die Choräle erhalten sind, fehlen die Rezitative. "Die Noten sind verschollen", sagt Gerstner. Rekonstruktionsversuche habe es mehrfach gegeben, zuletzt von Andreas Glöckner. "Dessen Fassung liegt unserer Aufführung zugrunde". Auch sei ein Textdruck von 1732 entdeckt worden, in dem der Ablauf der einzelnen Stücke angegeben ist, fügt Gerstner hinzu. Der Text der verschollenen Rezitative, das heißt die Rolle des Evangelisten, wird gelesen. Sprecher ist Gerald Groß. Gesangssolisten sind Priska Eser, Sopran, Franziska Gündert, Alt, und Christoph Roesel, Tenor.

Die herrliche spätbarocke Wallfahrtskirche Möschenfeld ist Schauplatz des zweiten Chor- und Orchesterkonzerts am 8. Oktober. Auch hier erklingen Werke von Telemann und zwar die Kantaten "Jauchzet, ihr Himmel", "Lobet den Herren" und "Veni Sancte Spiritus". Es singen Monika Lichtenegger, Sopran, und Carolin Neukamm, Alt. Der Kammerchor Con Voce wird begleitet vom Barockensemble Vaterstetten. Beginn ist um 17 Uhr.

Antonín Dvoráks "Stabat mater" steht am 26. November, 18 Uhr, in Maria Königin auf dem Programm. Das Gesangsquartett besteht aus der Sopranistin Priska Eser, der Altistin Rita Kapfhammer, dem Tenor Christoph Roesel und dem Bass Klaus Reiter. Jubilatechor und Barockensemble spielen unter Leitung von Matthias Gerstner. Kurz vor Weihnachten, am 17. Dezember, wiederum um 18 Uhr, werden in der Zornedinger St.-Martinskirche Kantaten von Telemann ("Nun komm, der Heiden Heiland"), das Weihnachtsoratorium "Die Freude der Hirten über die Geburt Jesu" von Gottfried August Homilius sowie die Choralkantate über Luthers Weihnachtslied "Vom Himmel hoch" von Felix Mendelssohn-Bartholdy aufgeführt.

Die der Jungfrau geweihte Wallfahrtskirche Maria Altenburg in Moosach ist am Samstag, 20. Mai, Beginn 17 Uhr, stimmungsvoller Klangraum für Marianische Gesänge aus vier Jahrhunderten. Monika Lichtenegger, Sopran, wird begleitet vom Kammerchor Con Voce und Matthias Gerstner an der Orgel.

Auch die Christuskirche Poing ist in den Zyklus einbezogen. Am Sonntag, 21. Mai, wird dort von 19 Uhr an Chormusik der französischen Romantik aufgeführt, darunter Werke von Gabriel Fauré, Leo Delibes und der Komponistin Cécile Chaminade. Es singt der Kammerchor Con Voce, den Part am Klavier hat Mizuko Uchida.

Auch der Besetzung "Orgel plus 1" sind zwei der Konzerte gewidmet : das eine, für Trompete, Bass und Orgel, am Sonntag, 2. Juli, um 19 Uhr in St. Ottilie in Möschenfeld; das andere, für Harfe und Orgel, am Sonntag, 19. November, um 18 Uhr in der Petrikirche. In Möschenfeld spielen der Trompeter Robert Hilz und Matthias Gerstner zusammen mit Klaus Reiter, Bass, Werke von Barockkomponisten wie Francesco Antonio Valotti und Händel. In Baldham werden Gerstner und die Harfenistin Miriam Graf von 18 Uhr an Werke unter anderem von Luigi Cherubini und Christoph Philipp Emanuel Bach spielen.

Neben barocken Kantaten zum Advent am 10. Dezember in St. Aegidius und dem traditionellen Silvesterkonzert - dieses Jahr für Saxofon und Orgel mit Musik von Bach bis Piazzolla - um 20 Uhr in der Christophoruskirche mit dem Solisten Hermann Rid - haben auch Kinder und Jugendliche 2017 ihren Auftritt, etwa beim Adventskonzert für Kinder am 3. Dezember um 17 Uhr in der Petrikirche.

Und am Samstag und Sonntag, 15. und 16. Juli, wird im Bürgerhaus Neukeferloh das Kindermusical "Der blaue Planet" von Peter Schindler gespielt. Matthias Gerstner hat dafür einmal mehr den Kinderchor Crescendo der Musikschule Vaterstetten sowie einige Lehrkräfte engagiert. Schindler, Autor des 2016 inszenierten Stücks "Max und die Käsebande", schlug Matthias Gerstner das Stück vor. "Er freut sich, dass ich seine Sache spiele", sagt Gerstner. "Dieses Stück eignet sich gut für uns, denn ich habe in meinen Chören mehr als hundert Kinder, die kann ich nun in diversen Chorgruppen einsetzen." In dem Musical geht es um die vier Elemente Erde, Licht, Wasser und Luft, von denen jedes das beste sein will. Jedes Element wird von einer Chorgruppe vertreten, so wie auch im zweiten Teil der Aufführung die vier Präsidenten der Welt, die ebenfalls miteinander konkurrieren und einsehen müssen, dass sie nur zusammen Gutes bewirken können.

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