Zorneding:Hervorragend zusammengewachsen

Dulcimore in Rathaus Zorneding

Betty Baindl, Peter Benz, Sigrid Koska, Axel Obermeier und Brigitte Fritsch (von links) - die neue Besetzung von Dulcimore.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Dulcimore begeistert die Zuhörer im Zornedinger Rathaus in neuer Besetzung mit Altbewährtem

Von Wilfried Gillmeister, Zorneding

Seit 18 Jahren gibt es die von Brigitte Fritsch moderierte Instrumental- und Vocalgruppe Dulcimore. Ebenso häufig sind die im ganzen Landkreis immer wieder gern besuchten Musiker bereits im Lichthof des Zornedinger Rathauses aufgetreten. Ihr bevorzugtes Auftrittsumfeld ist der improvisierte Bereich ohne feste Bühne und am liebsten mitten im Publikum.

In Zorneding zeigten sie am Samstagabend auch, dass Tradition Erneuerung gut vertragen kann. Das Ausscheiden von Marcus Hiltl nach dem letzten Konzert im Januar dieses Jahres wurde als Chance genutzt. Mit den beiden Musikern, Axel Obermeier aus München und dem Einheimischen Peter Benz haben die beiden Zornedingerinnen Brigitte Fritsch, Sigrid Koska (sowie Betty Baindl aus Geretsried gleich zwei Männer im Ensemble dazugewonnen, was dem instrumentalen wie auch vokalen Klang zugutekommt.

Absolut "unplugged" wird die Musik vorgetragen, einzige Verkabelung benötigt das E-Piano von Axel Obermeier. Das Podest ziert einen auf eine irische Flagge gestellten Sonnenblumenstrauß. Man weiß also bereits, dass ein wesentlicher Inhalt der Musik von den britischen Inseln kommen wird. In insgesamt 22 Balladen und Volksliedern zeigte das Quintett, dass es in der Zeit der Erneuerung hervorragend zusammengewachsen ist. So zog sich der häufig melancholische Charakter durch sehr viele Lieder hindurch. Der von Sigrid Koska gespielte dreisaitige Dulcimer, das Hackbrett der Engländer, hat dem Ensemble den Namen gegeben. Da in den Konzerten aber über 30 verschiedene Instrumente in faszinierender Kombination und Klangwirkung zum Einsatz kommen, war aus "Dulcimer and More" der Name "Dulcimore" entstanden.

Das Liedgut ist in vielen der Titel und Tonart klanglich ähnlich. Die besondere Lebendigkeit und die Klasse des Ensembles kommen über das Arrangement. Die Strophen eines Liedes werden teils als Solopart der Sopran-, Alt- und Männerstimmen, teils mehrstimmig im Wechsel gesungen, wie auch der Instrumenteneinsatz sehr geschickt variiert wird, so dass die Zuhörer in immer wieder neue Klangformen eintauchen. Besonderen Genuss vermittelten Brigitte Fritsch, Betty Baindl und Sigrid Koska durch ihren wunderbaren und stimmlich ausgesprochen dichten Gesang. Ihre Stimmen sind prädestiniert für diese Art von Musik. Die Gruppe spricht ein breites Publikum an, wirkt sehr natürlich und kommt wunderbar unaufgesetzt herüber. Da sind fünf Musikerinnen und Musiker am Werk, die ihr Hobby hervorragend interpretieren. Der teils tänzerische Charakter der Musikstücke animierte sogar ein kleines Mädchen im Publikum, sich im Rhythmus der Musik zu bewegen.

Lang anhaltender Beifall forderte gleich zwei Zugaben. Interessierte können sich schon jetzt den Termin für das nächste Konzert am 19. Oktober in Taglaching vormerken.

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