Zorneding:Der Nächste bitte

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Das "Juz" in Zorneding. (Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

Die Gemeinde Zorneding sucht einen neuen Jugendpfleger - schon wieder.

Von Wieland Bögel, Zorneding

Keine zwei Monate ist es her, da konnten sie in Zorneding einen neuen Jugendpfleger vorstellen - jetzt heißt es wieder: alles auf Anfang. Die Gemeinde hat die Stelle erneut ausgeschrieben, bis Mitte September haben Bewerber Zeit, sich zu melden. Die Arbeit aufnehmen soll der oder die Neue dann "so bald wie möglich", sagt Bürgermeister Piet Mayr (CSU).

Viel mehr möchte der Rathauschef zu der Sache indes nicht sagen, etwa warum man jetzt schon einen Nachfolger für Andreas Nemetschek sucht, der erst im Juli seinen Posten als Jugendpfleger angetreten hatte. Diese Verschwiegenheit habe arbeitsrechtliche Gründe, sagt Mayr, der Vertrag laufe nämlich noch bis Ende August.

Auch wenn der Bürgermeister sich nicht weiter äußern möchte, kann man annehmen, dass nach dem Ablauf der Probezeit, keine weitere Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Noch-Jugendpfleger gewünscht ist. Wer jedoch keine Lust mehr auf den jeweils anderen hatte, auch dazu möchte sich Mayr nicht äußern.

Ebenso wenig wie Moritz Dietz, Vorstand des Vereins Jüngste Kultur, Grünen-Gemeinderat und einer der Jugendsprecher des Gremiums. Er hatte Nemetschek nach dessen Amtsantritt in seine neue Wirkungsstätte eingeführt. Es gab eine Tour durch die Gemeinde und zu Treffpunkten der jungen Zornedinger. "Ich bin immer gut mit ihm ausgekommen", sagt Dietz über Nemetschek - aber eben nicht mehr. Wie Mayr verweist auch Dietz auf mögliche Probleme mit dem Arbeitsrecht.

Der Jugendpfleger selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Sämtliche Kontaktdaten zur Jugendpflege sind - außer einem Link zur Webseite der Jüngsten Kultur, die wieder auf die Homepage der Gemeinde zurück verlinkt - von der Gemeindewebsite verschwunden. Auch privat ist er nicht erreichbar, ebenso wenig wie über die Facebookseite der Zornedinger Jugendpflege.

Diese ruht ohnehin schon seit geraumer Zeit, der bislang letzte Eintrag stammt noch von Nemetscheks Vorgänger, der dort Ende Januar seinen Abschied bekannt gab. Zumindest dies soll mit dem nächsten Jugendpfleger anders werden: Die Gemeinde wünscht sich von den Bewerbern ausdrücklich "Kenntnisse im Umgang mit Social Media".

Eine weitere Aufgabe des neuen Jugendpflegers übernimmt bis auf weiteres wohl der Verein Jüngste Kultur: die Betreuung des Jugendtreffs. Bereits von Mai bis Juli war der Verein hier eingesprungen, nachdem das Juz mangels Jugendpfleger kurzzeitig geschlossen werden musste.

Damit dies nicht wieder passiert, würde man die Betreuung gerne erneut übernehmen, sagt Dietz, wenn die Gemeinde es wünsche. Derzeit ist das Jugendzentrum ohnehin wegen der Sommerferien geschlossen, Dietz ist zuversichtlich, dass man mit der Gemeinde handelseinig wird und zum Ferienende das Juz wieder öffnen kann.

Wer den Posten des Jugendpflegers übernimmt, wäre schon der oder die Vierte in acht Jahren. Vom ersten Jugendpfleger trennte sich die Gemeinde 2011, die Mehrzahl der Gemeinderäte kritisierte seinen angeblich zu geringen Einsatz. Sein Nachfolger wurde zwar immer sehr gelobt, blieb der Gemeinde dennoch nicht erhalten - er wechselte im Frühjahr auf eigenen Wunsch zur Caritas.

© SZ vom 24.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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