Zorneding:Autos, Flieger, Züge

BV Zorneding

Bürgermeister Piet Mayr stellt sich nach seinem Rechenschaftsbericht auf der Bürgerversammlung Fragen und Kritik der Zornedinger.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Bei der Bürgerversammlung dominieren Verkehrsthemen die Diskussion

Von Anselm Schindler, Zorneding

"Sie können sich an das Rathaus wenden", erklärte Zornedings Bürgermeister Piet Mayr (CSU) einem Familienvater aus der Gemeinde. Doch der war damit nicht zufriedenzustellen, seine Anfrage für eine Kinderbetreuungsplatz von August sei bislang nicht beantwortet worden, kritisierte der Zornedinger. Die fehlenden Krippen- und Kindergartenplätze waren eines der Themen, die bei der Bürgerversammlung im Martinstadl diskutiert wurden. Auch an anderen Stellen konnten Mayr und seine Mitarbeiter nicht weiterhelfen, so zum Beispiel bei Wortmeldungen, die den Fluglärm betrafen. Vor einige Monaten sei der Fluglärm in der Gemeinde bereits gemessen worden, mit zulässigen Werten, betonte der Bürgermeister. Man stehe im Kontakt zum Münchner Flughafen und beobachte die Situation, doch letztlich seien der Gemeinde in der Sache die Hände gebunden.

Der Saal war voll an diesem Donnerstagabend, rund eine Stunde lang berichtete Mayr den Zornedingern, was Verwaltung und Vereine in den vergangenen zwölf Monaten geleistet haben. An mehreren Stellen hob er hervor, wie wichtig das Engagement des örtlichen Helferkreises für die Integration von Flüchtlingen sei. Doch anders als im vergangenen Jahr dominierte die Unterbringung von Asylbewerbern nicht die Diskussion.

Umso mehr wurde aber über Straßen, Autos und öffentliche Verkehrsmittel diskutiert. Ein Rentner aus dem Franz-Krinninger-Weg forderte, dass an der Herzog-Albrecht-Straße am östlichen Ortsrand Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden. Eigentlich gilt in der Straße ein Tempolimit von 30 Kilometer pro Stunde "aber die rasen da mit 60 durch".

Und auch in anderen Bereichen des Gemeindegebietes wurde mangelnde Verkehrssicherheit kritisiert. Gerade der Kreisverkehr in der Bahnhofsstraße sei für Schulkinder gefährlich, "erst recht jetzt, wo es am Morgen wieder so dunkel ist", schimpfte eine Schülerlotsin. Sie forderte einen Zebrastreifen, damit die Kinder die Straßen am Kreisverkehr überqueren könnten, "momentan müssen sich die Schüler an den Stühlen bei der Bäckerei Hasi vorbeiquetschen". Diese Forderung wies Diana Saiger, Chefin des Bauamtes allerdings zurück. Statistiken würden belegen, dass Zebrastreifen nur zu einer trügerischen Sicherheit führten und die Unfallgefahr teils sogar erhöhten.

Eine andere Zornedingerin ärgerte sich, dass in der Münchner Straße auf Höhe der Norma-Filiale noch keine Querungshilfe entstanden sei. Amtsleiterin Saiger begründete dies damit, dass der Zeitpunkt für eine solche Maßnahme derzeit schlecht sei, weil viele Straßen im Gemeindegebiet wegen des Breitbandausbaus in den kommenden Monaten aufgerissen würden. Die Zuhörer hatten dafür allerdings wenig Verständnis.

In Zusammenhang mit der Verkehrssituation kam auch Kritik an den Plänen zum Bau einer Berufsschule im Ortsteil Pöring auf. "Der Standort passt einfach nicht", betonte ein Anwohner der Baldhamer Straße. Auch im Gemeinderat war in den vergangenen Sitzungen immer wieder betont worden, dass eine Zustimmung zu den Plänen nur erfolgen könne, wenn geklärt sei, wie die Gemeinde dem erhöhten Verkehrsaufkommen beikommen wolle. Bürgermeister Mayr versuchte zu beschwichtigen: Es sei ja noch nichts beschlossen, betonte Mayr, er habe vom Gemeinderat lediglich den Auftrag erhalten, im Namen der Gemeinde Verhandlungen zu führen.

Wie vorauszusehen wurde auch über den zunehmenden Zugverkehr auf der Strecke zum Brenner-Basistunnel gesprochen. In diesem Punkt waren sich Gemeinde und Bürger einig. Es sei nicht einzusehen, dass die Gemeinde für Lärmschutzmaßnahmen aufkommen müsse erklärte Bürgermeister Mayr und bekam dafür Applaus.

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