Wolfmühle in Forstinning:Mehr als Mehl

Wolfmühle in Forstinning: Kathrin Nagy im Gastraum der Wolfmühle, der früher ein Stall war.

Kathrin Nagy im Gastraum der Wolfmühle, der früher ein Stall war.

(Foto: Christian Endt)

Vom Müsliladen zum Ausflugslokal für Radler und Spaziergänger

Von Carolin Schneider, Forstinning

Ein kleiner Bach fließt durch den Garten, auf Holzstegen stehen Tische und Stühle, im grünen Gras picken Hühner, ein Hahn kräht. Eine Idylle, in die man an der Wolfmühle in Forstinning eintauchen kann. Im Gartencafé gibt es seit 15 Jahren ökologische Leckereien, die von der Chefin Kathrin Nagy selbst zubereitet werden. "Die Speisen sind an die Saison und auch ein bisschen an die Temperaturen angepasst", sagt Nagy. An einem heißen Sommertag gibt es viel Salat, ist es ein bisschen kälter, kocht sie eine große Portion Suppe. Klassiker wie Hamburger, Schnitzel und Wurstsalat gibt es jedoch zu jeder Zeit.

Die Mühle ist Dreh- und Angelpunkt des gesamten Konzeptes. Hier wird auch heute noch auf ökologische Weise Getreide gemahlen. Bereits seit 1645 steht die Mühle an ihrem Platz, nördlich von Forstinning. Seit nun mehr als 100 Jahren betreibt die Familie von Andreas Löffl die Traditionswerkstätte, inzwischen in der vierten Generation mit Ehefrau Kathrin Nagy. Über die Jahre kamen weitere Standbeine zusätzlich zum Mühlenbetrieb dazu, um diese weiterhin erhalten zu können. Schon in den 80er Jahren eröffnete Andreas Löffls Mutter den Hofladen, damals als reiner Back- und Müsliladen. In der Zwischenzeit wurde das Sortiment um einige Dinge erweitert: Nun finden sich dort auch frisches Obst und Gemüse, Fleisch, Käse und natürlich das eigens hergestellte Mehl. In Zukunft ist es möglich, dass der Hofladen wieder zu seinem Ursprung zurückkehrt und den Fokus wieder mehr auf das eigene Mehl gelegt wird. Denn man merke durchaus, dass auch die Supermärkte immer mehr auf Bio-Produkte setzen, was an sich eine gute Entwicklung sei, freut sich Nagy. "Dadurch müssen wir uns jedoch langsam herantasten, was der Einkäufer bei uns kaufen möchte und was er lieber an anderer Stelle holt", sagt sie weiter.

Neben dem Gartencafé, das nur bei schönem Wetter geöffnet ist, können in der Mühle das ganze Jahr über auch Feste gefeiert werden. Dafür wurde das Gewölbe, der ehemalige Kuhstall, renoviert. Ein alter Ofen steht noch in der Ecke, durch die großen Fenster strömt das Licht und die langen Tafeln sind einfach, aber liebevoll dekoriert. Hier können Gäste sich wie zu Hause fühlen, denn es wird frisch gekocht und man bekommt eine ganz persönliche Betreuung: Nagy selbst steht mit familiärer Unterstützung in der Küche und kümmert sich um die Gäste.

Doch wenn das Café voll ist, reichen die helfenden Hände der Familie nicht mehr aus. Schließlich sollen alle Gäste so schnell wie möglich bedient werden. Nagy kann dann aus einem Pool an Schülern wählen, die sie in der Saison unterstützen. Im Gartencafé herrscht Selbstbedienung, direkt an der Küche können das frisch gekochte Essen und die hausgemachten Kuchen und Torten abgeholt und bezahlt werden. Nach einem Spaziergang oder einer Radtour durch die Gegend gibt es also für jeden Geschmack das Passende. Dass es sich bei den Lebensmitteln, die verarbeitet werden, um biologische handelt, ist für die Chefin selbstverständlich.

Normalerweise ist das Gartencafé von April bis Oktober an Sonn- und Feiertagen geöffnet - aber nur bei schönem Wetter. In diesem Jahr kann das Café aus organisatorischen Gründen allerdings erst ab Juni öffnen. Da es stark vom Wetter abhängt, ob das Café geöffnet ist, sind die aktuellen Öffnungszeiten auf www.wolfmuehle.de zu finden.

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