Ein Piano-Doppelkonzert zweier Virtuosen steht am Sonntag, 12. Februar, auf dem Programm der Konzertreihe in Gut Sonnenhausen. Der eine, Jacob Karlzon, ist Schwedens Jazzpianist Nummer 1. Er begibt sich mit "ONE" erstmals auf eine Solo-Tournee. Nur Künstler, Klavier und Publikum in einer Menage à trois. Karlzon nutzt Vorlagen von Ravel, Tears for Fears und U 2 genauso wie eigene Kompositionen oder schwedische Volksweisen. Er lotet damit die Tiefen seines Instrumentes aus, von leisen, fragilen Momenten bis hin zum kraftvoll-lauten Sturm. Karlzon vereint beeindruckende Technik und großes Einfühlungsvermögen; Eigenschaften, die ihn schon zu Beginn seiner Karriere zu einem gefragten Sideman werden ließen: Er spielte mit Stars wie Silje Nergaard, Nils Landgren oder Viktoria Tolstoy, teilte die Bühne mit Billy Cobham, Kenny Wheeler, Norma Winstone und anderen Granden des Jazz. Nach mittlerweile zehn Alben unter eigenem Namen und Tourneen durch Europa, China und die USA gehört der charismatische Musiker, der gerne Jeans und Boots trägt, selbst zu den Größen der Szene, ist Träger zahlreicher Auszeichnungen und zählt zum elitären Zirkel der "Steinway Artists". Neben seinen spielerischen Fähigkeiten und bildstarken Kompositionen ist Jacob Karlzon vor allem bekannt für seine fortwährende Suche nach dem immer Neuen in der Musik.
Mit seiner Band Jacob Karlzon 3 etwa prägte er den Begriff "technorganic", indem er akustische Instrumente mit Metal-Riffs und elektronischen Loops verband. Jacob Karlzon ist verwurzelt in der instrumentalen und improvisierten Musik, doch Genre-Schubladen waren ihm immer zu eng. "Ich liebe die Kontraste in der Musik. Und nach dem intensiven Spiel mit Technik, Sounds und Band ist es für mich der größte Kontrast, nach langer Zeit einmal wieder ganz allein auf der Bühne zu stehen. In einem Solo-Konzert gibt es nicht viel, an dem man sich festhalten kann. Das ist jeden Abend eine große Herausforderung, aber genau diesen intimen Rahmen habe ich mir gewünscht", sagt der Musiker über sein Album. Die Pianistin des Abends ist Masako Ohta. Die aus Tokyo stammende Künstlerin, die auch Performances im Meta Theater begleitet hat, ist im Bereich der klassischen, der Neuen Musik als auch der Improvisation unterwegs. Sie beschäftigt sich intensiv mit Poesie, Klang und Musik aus Japan, Europa und anderen Kulturkreisen. Zu ihrem Repertoire gehören Takemitsu, Chopin, Cage und Debussy.
Beginn ist um 20 Uhr, Einlass um 19.30 Uhr, Karten zu 22, ermäßigt 18 Euro gibt es unter der Telefonnummer (08093) 577 70.