Weihnachten im Landratsamt:Ebersberger erfüllen 167 Kinderwünsche

Wunschbaum Geschenke Verteilung Landratsamt EBE

Kindern aus benachteiligten Familien an Weihnachten eine Freude zu machen, das gehört zu den angenehmen Aufgaben von Landrat Robert Niedergesäß. Dessen Mine verrät: Schenken macht glücklich.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Landrat Robert Niedergesäß verteilt im Landratsamt Geschenke. Sie kommen Kindern zu Gute, bei denen unter dem Christbaum weniger liegt, als vielleicht anderswo.

Von Carolin Schneider, Ebersberg

"Mami, da sind meine Spielsachen!", ruft ein kleiner Bub als er an der Hand der Mutter das Landratsamt betritt. Mit glänzenden Augen zeigt er auf die Geschenke, die unter dem bunt geschmückten Baum und auf den Tischen daneben liegen. Wie so viele andere Kinder auch beachtet er den Punsch und die Plätzchen, die auf den Stehtischen hergerichtet wurden, nicht.

Stattdessen stehen manche aufgeregt vor dem Baum und rätseln, welches Geschenk wohl das ihre ist. Andere trainieren die Ausdauer der Eltern, indem sie fröhlich kreischend durch das Foyer des Landratsamtes rennen. Wieder andere wissen nicht so recht, was sie von der Versammlung halten sollen und verstecken sich hinter ihren Eltern.

Bereits zum fünften Mal stand in diesem Jahr der Wunschbaum wieder im Eingangsbereich der Behörde. Kinder aus sozial benachteiligten Familien konnten Zettel mit ihren Weihnachtswünschen an den Baum hängen. Die Wünsche wurden dann von Bürgern des Landkreises erfüllt und in buntem Papier verpackt ins Landratsamt gebracht. "Wie viele Geschenke sind das wohl hier?", fragt Landrat Robert Niedergesäß bei der kleinen Bescherung am Dienstagabend. "100", rät ein Mädchen in der ersten Reihe. "Nein, 200", vermutet ihre Schwester.

167 Weihnachtswünsche wurden in diesem Jahr erfüllt

Schlecht geraten haben beide nicht: 167 Weihnachtswünsche wurden in diesem Jahr erfüllt. Doch bevor die Bescherung stattfindet, müssen sich die Kinder noch etwas gedulden. Eine weihnachtliche Geschichte wird vorgelesen und der Chor des Landratsamtes singt "Feliz Navidad". Der Landrat und einige Eltern stimmen in das fröhliche spanische Lied ein, doch die Augen der Kinder sind auf die bunten Geschenke gerichtet. Aufgeregt hüpfen einige von ihnen auf und ab.

Dann ist es endlich so weit: Die Auszubildenden des Landratsamtes lesen jeden Namen einzeln vor, Niedergesäß überreicht das Geschenk und wünscht "Frohe Weihnachten". Die Kinder, die nicht vorbei kommen konnten, bekommen ihre Geschenke von Mitgliedern der Tafeln aus den Gemeinden nach Hause geliefert.

Nachdem eine Dame von der Ebersberger Tafel das vierte große Geschenk entgegen genommen hat, ruft sie: "Keine Sorge, wir haben einen Schlitten dabei." Auch ein Junge kommt immer wieder nach vorne. "Für meinen Bruder", sagt er jedes Mal. Als zum vierten Mal der gleiche Nachname erklingt, schaut Niedergesäß zu dem kleinen Stammgast. "Dein Bruder?" Der schüttelt nur den Kopf und grinst. Dann nimmt er dem Landrat das Geschenk aber doch ab. "Für meinen Cousin", erklärt er lachend und zuckt mit den Schultern.

Eine Vierjährige kommt begeistert nach vorne, als sie ihren Namen hört. Sie schaut sich das Geschenk an, schnappt sich dann aber lieber den kleinen Schokonikolaus, der auf dem Geschenk klebt, und rennt freudestrahlend zurück zur Mutter. Das Geschenk gibt es schließlich trotzdem. Damit auch bei ihr - wie bei den anderen anwesenden Kindern - etwas unter dem Weihnachtsbaum liegt.

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