Wasserburg:Immer dienstags

"Die Woche hat einen Dienstag. Das Jahr ein halbes Hundert. Der Krieg hat viele Dienstage." Wolfgang Borcherts erschreckende Dienstagsrechnung ist Anlass zu einer neuen Reihe am Theater Wasserburg. An einem Dienstag im Monat wird sich das Ensemble treffen, um in ungezwungener Weise bei einem Gläschen aus Werken zu lesen, die - wie Philipp Ruch vom Zentrum für politische Schönheit es konstatiert - den Rohstoff liefern, "aus dem unsere Zukunft gemacht ist: Hoffnung, Ansprüche und Ambitionen". Texte, die nie bis selten ihren Weg ins Theater gefunden haben, die aber die politische Absichtserklärung für diese Spielzeit etwas würzen sollen: Manifeste und Utopien von 1887 bis 2015 - dienstags und monatlich in der Osteria-Kantine zum Empören, als Antrieb, als Ein- und Ausklang, zum Mitdenken, zum Aufhören, als Ermunterungen oder Erheiterung und unter Umständen zum Nachlesen im Fachhandel. Los geht es am Dienstag, 11. Oktober, um 21 Uhr. Susan Hecker und Nik Mayr lesen aus der Streitschrift "Wenn nicht wir, wer dann?" von Philipp Ruch. Es folgen: "Tagebuch eines Verzweifelten" von Friedrich Reck-Malleczewen am 8. November, "Angriff auf die Freiheit" von Juli Zeh und Ilja Trojanow am 13. Dezember, und "Die Gelehrtenrepublik" von Arno Schmidt am 24. Januar.

Karten im Online-Vorverkauf und Spielplan-Details über www.theaterwasserburg.de. Kartenvorverkauf außerdem über die Buchhandlung Fabula Wasserburg und den Kulturpunkt Isen. Die Theaterkasse öffnet eine Stunde vor Beginn.

© SZ vom 08.10.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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