Die Tür ist verriegelt, am Eingang hängt ein kleines Schild: Mit dem Aushang bedanken sich die bisherigen Betreiber des Markt Schwabener Bahnhofskiosks für das "18-jährige Miteinander". Dieses Miteinander hat nun ein Ende, ebenfalls die Versorgung von Wartenden mit Kaffee und Butterbrezen und der Ticketverkauf mit persönlicher Beratung: Seit 26.
Oktober hat der Kiosk geschlossen. "Für alle, die das Lädchen regelmäßig aufsuchten, kam die Schließung völlig überraschend", sagt eine Kundin. Doch nicht nur die Kunden reagieren mit großem Bedauern und Verwunderung - auch Bürgermeister Georg Hohmann (SPD) würde gerne Gründe wissen. Bisher blieben seine Nachfragen allerdings ohne Erfolg.
"Beim Management der Bahnhöfe war bisher telefonisch niemand zu erreichen", so Hohmann, der erst durch Zufall am vergangenen Donnerstag von der Schließung des Kiosks erfuhr. Mehrere Bürger hatten bei ihm nachgefragt, was denn da los sei. Eine Stellungnahme der Bahn zur Kioskschließung gebe es bisher aber noch nicht.
Man sei jedoch mit Hochdruck dabei herauszufinden, warum der Kiosk geschlossen sei und wozu die Räumlichkeiten in Zukunft dienen sollen, beteuert Hohmann. Auch auf Anfrage der SZ konnte ein Bahn-Sprecher sich zunächst nicht zu Gründen für die Schließung und die weiteren Perspektiven äußern: Zuständige Ansprechpartner seien nicht zu erreichen, hieß es. Es handelt sich bereits um die zweite Kioskschließung innerhalb kurzer Zeit: Auch in Grafing-Bahnhof müssen die Fahrgäste auf den gewohnten Service verzichten.
Ebenfalls geschlossen war in den vergangenen Tagen die Postfiliale am Markt Schwabener Bahnhof, dieser Zustand immerhin soll aber nicht dauerhaft sein. Laut einem Post-Sprecher waren Personalausfälle die Ursache für die Schließung, derzeit könne man aber noch nicht prognostizieren, wann die Filiale wieder wie gewohnt geöffnet sei.