Vermisstenanzeige:Dementer Mann bekommt erst nach zwei Tagen Hilfe

Vorsorgevollmachten wirken: Zahl der Betreuungsverfahren sinkt

Es dauerte zwei Tage, bis jemand half (Symbolfoto).

(Foto: Daniel Karmann/dpa)

Ein verwirrter 73-Jähriger irrt tagelang durch die Region. Hilfe bekommt er erst in Vaterstetten.

Ein seit zwei Tagen vermisster Mann aus Italien ist am Dienstagabend wieder aufgetaucht. Zwei Passanten erkannten den vermisst gemeldeten 73-Jährigen gegen 20.20 Uhr in Vaterstetten. Wie die Polizei Poing mitteilte, stand der demente Mann zu diesem Zeitpunkt mitten auf der Dorfstraße. Offenbar war er zwei Tage vollkommen orientierungslos durch die Region geirrt. Erst als zwei Passanten in Vaterstetten eingriffen, bekam der verwirrte Mann Hilfe.

Ermittlungen der Polizei Poing ergaben schließlich, dass der 73-Jährige sich in Kanada aufgehalten hatte und am Sonntag am Flughafen München gelandet war. Dort hatte er sämtliche Anschlussflüge in seine italienische Heimat verpasst. Seitdem irrte er hilflos und allein in München und Umgebung umher, bis er letztendlich in Vaterstetten von zwei hilfsbereiten Bürgern betreut wurde. Unter ihnen war ein 47-jähriger Mann aus der Dominikanischen Republik, welcher zufällig vom Italienischen ins Deutsche übersetzen konnte.

Der Dominikaner erklärte sich bereit, den Polizeibeamten bei der Aufklärung des Vermisstenfalles zu helfen, indem er in der Polizeiinspektion Poing zwei Stunden lang sämtliche anstehenden Telefonate vom Italienischen ins Deutsche und umgekehrt übersetzte. Der demente Mann bekam bei der Polizei Kost und Logis, ehe ihn sein Sohn am Mittwochmorgen abholte.

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