Verkehr:Querungshilfe für Straußdorf

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Zwar entlastet die im September eröffnete Ostumfahrung Grafing vom Verkehr. Weil sie aber kurz vor Straußdorf wieder auf die Staatsstraße 2080 biegt, fühlen sich die Straußdorfer als die großen Verlierer des Millionenprojekts. Sie fürchten, dass auf den schnellen Durchstich von Rosenheim in Richtung Flughafen mehr und vor allem schwererer Verkehr auf ihren Ortsteil zukommt. Dem versuchen die Grafinger Stadträte nun zumindest bei der Geschwindigkeit entgegenzuwirken: In seiner jüngsten Sitzung hat der Bauausschuss nun eine Querungshilfe an der südlichen Ortseinfahrt beschlossen.

Dazu wird die Straße so aufgeweitet, dass zwischen den beiden Fahrspuren Platz für eine kleine Mittelinsel entsteht. Weil sie von Weitem sichtbar ist und aus der einst geraden Strecke eine zumindest leicht kurvige wird, so das Kalkül, würden Autofahrer etwas früher auf die Bremse treten. Im Ortskern wären sie dann langsamer, die Straußdorfer ein bisschen zufriedener. Der Bauausschuss lässt sich das Vorhaben einiges an Geld kosten. Auf rund 85 000 Euro ist der Umbau aktuell taxiert. Grafing muss ihn komplett selbst bezahlen, weil der Freistaat derartige Eingriffe nicht bezuschusst. Das ist insofern ein bisschen grotesk, weil das Land die Ostumfahrung zwar bauen ließ, sich aber an der Beseitigung negativer Folgen nicht beteiligt. Deshalb blieb lange unklar, ob Straußdorf die als Überquerung getarnte Verkehrsbremse nun bekommt, oder nicht.

Wenn die Regierung von Oberbayern nicht zahle, dann müsse die Stadt die 85 000 Euro eben selbst übernehmen, plädierte SPD-Stadtrat Ernst Böhm. Wenn es auf den Betrag am Ende wirklich ankäme, dann solle man sich lieber an anderer Stelle Einsparmöglichkeiten überlegen. Einer nach dem anderen sahen das die restlichen Gremiumsmitglieder ebenso, weswegen der Beschluss am Ende einstimmig zustande kam. Mit dem Votum kann das Rathaus nun in die Detailplanung einsteigen. Die nötigen Quadratmeter Grund habe die Stadt schon erworben, berichtete Bauamtsleiter Josef Niedermaier. Teil des Projekts sei im übrigen auch ein Stück Gehweg, das vom Gasthaus Aschauer zu der Querungsinsel respektive Verkehrsbremse führt. Im Sommer, vor dem Straußdorfer Trachtenfest im Juli, soll alles fertig sein.

© SZ vom 02.11.2017 / thri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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