Überraschung im Grafinger Bauauschuss: Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) hat am Dienstagabend mitgeteilt, dass der Verkehr über den Kapser Berg ab sofort für die Allgemeinheit freigegeben wird. Bisher war die kürzeste Verbindungsstrecke zwischen Grafing und Ebersberg als sogenannte Anliegerstraße ausgewiesen. Diese Regelung wird nun aufgehoben.
"Das Grafinger Rathaus und das Ebersberger Rathaus haben sich darauf geeinigt", berichtete Obermayr. "Die Verbotsschilder werden jetzt demnächst wieder abgebaut." Weder seien die Ebersberger glücklich über die seit einigen Jahren geltende Regelung. "Außerdem war es auch immer der Wunsch des Grafinger Stadtrats", so Obermayr.
Interessant an der Entscheidung ist, dass für die gerade eröffnete Grafinger Ostumfahrungen stets ein gesperrter - und nur für Anlieger geöffneter - Kapser Berg zugrunde lag. Bürgermeisterin Obermayr zufolge wolle Grafing aber die Wasserburger Straße für den Durchgangsverkehr möglichst unattraktiv machen, ähnlich, wie dies in Ebersberg in der Rosenheimer Straße der Fall ist. Dennoch appellierte sie an die Autofahrer, statt der neuen Durchfahrt die Ostumfahrung zu benutzen.
Ebersbergs Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) bestätigte die Meldung am Dienstagabend auf SZ-nachfrage. Grund ist, dass die Ausfahrt der Wasserburger Straße auf die B304 geschlossen wurde. Darum könne ein Autofahrer, der in Grafing legal die Wasserburger Straße benutze, nicht mehr vor dem Anliegerbereich in der Rosenheimer Straße abfahren. Darum habe das Landratsamt angeordnet, dass Ebersberg seine Anlieger-Regelung aufhebt.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Diskussionen über die Strecke. Knackpunkt war stets, dass die Straße eben nicht nur vonihren Anliegern genutzt wurde, sondern auch vom Fernverkehr.