Verkehr:Gefahrenstelle soll verschwinden

ADFC fordert besseren Radweg an der Schwabener Straße

Eng, unübersichtlich und zu wenig Absicherung zum Autoverkehr - diese Mängel haben laut der Kreisgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) viele Radwege im Landkreis, exemplarisch jener entlang der Schwabener Straße an der Ampel Richtung Gewerbegebiet. Dort war es erst vor wenigen Wochen zu einem schweren Fahrradunfall gekommen. Zwei Radler waren kollidiert, einer geriet dadurch auf die Straße, wurde von einem Lastwagen erfasst und schwer verletzt. Nun hat der ADFC in einem offenen Brief an die Stadt mehr Sicherheit für Radler an dieser Stelle gefordert.

"Der Unfall wäre vermeidbar gewesen", schreiben Hubert Uebel, Christoph Moder und Jürgen Friedrichs im Namen des ADFC-Kreisverbandes an Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU). An der Unfallstelle gebe es "eine Kombination aus Enge, Unübersichtlichkeit und Ende des Radweges". Konkret hat man beim ADFC vier Problemeausgemacht, die für Radler gefährlich werden könnten: Erstens sei der Verlauf des Radweges unübersichtlich. Im oberen Bereich führe er erhöht unter Gebüsch entlang, wer dort unterwegs ist, könne den Verkehr auf der Straße nicht sehen. Was noch verschärft würde, wenn sich Radfahrer an der Stelle auf den oft von rutschigen Blättern bedeckten Weg konzentrieren müssten und nicht auf den Straßenverkehr achteten. Der s-förmige Verlauf im unteren Bereich mache den Weg zusätzlich unübersichtlich. Drittens sei der Radweg an der Stelle durch den Ampelmasten auf 1,40 Meter verengt, zu wenig, damit zwei Radler ordentlich aneinander vorbeifahren könnten. Der ADFC verweist darauf, dass laut Straßenverkehrsordnung ein Radweg mindestens zweieinhalb Meter breit sein müsse. Die Engstelle werden viertens noch gefährlicher, weil sich dort die steilste Stelle befindet. Mit der Folge, dass bergab fahrende Radler mit Schwung auf berganfahrende treffen, die davor meist noch Anlauf genommen haben.

"Für uns ist die Lösung offensichtlich: Entzerrung! Mehr Übersichtlichkeit!", fordert der ADFC. Konkret sollten die bergab fahrenden Radfahrer bereits oberhalb der Böschung auf einen Radfahrstreifen neben der Straße geleitet werden. So seien sie besser zu sehen, bergauf- und bergabfahrende Radler kämen sich nicht in die Quere, außerdem würde das Gefälle flacher. Platz dafür wäre vorhanden, würde die Böschung an der Straße durch eine Mauer ersetzt. Zudem sollte das Ende des Radweges südlich des Klostersees anders gestaltet werden, so dass Radler von Autofahrern besser gesehen werden. Ebenfalls mehr Verkehrssicherheit würde nach Meinung des ADFC eine Versetzung des Ampelmasten bringen, "etwa in die Mauer." Der ADFC schlägt einen Ortstermin vor, auf dem mögliche Verbesserungen besprochen werden.

Der Adressat des offenen Briefes zeigt sich für die Ideen des ADFC aufgeschlossen. Alleine entscheiden oder gar umsetzen könne die Stadt Ebersberg allerdings an der Stelle nichts, für die Straße sind das Staatliche Bauamt in Rosenheim und die Verkehrsabteilung im Landratsamt Ebersberg zuständig. Brilmayer begrüßt den Vorschlag eines Lokalaugenscheins an der Schwabener Straße. Dazu sollen auch Vertreter des Staatlichen Bauamtes und des Landratsamtes eingeladen werden.

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