Verkehr:Der Schleichweg am Kapser Berg ist verstopfter denn je

EBE Rosenheimerstr. Verkehrszunahme wg. Ostumgehung Grafing.

Chaos an der Bahnunterführung an der Rosenheimer Straße, im Hintergrund ist die Kreuzung vor dem Ebersberger Amtsgericht zu sehen.

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Trotz der neuen Ostumfahrung herrscht auf der kurzen Verbindung zwischen Grafing und Ebersberg Chaos. Die Bürgermeister mahnen zu Geduld.

Von Karin Kampwerth, Grafing/Ebersberg

Wer die Rosenheimer Straße in Ebersberg als Verbindung zwischen der Kreisstadt und Grafing benutzt, ist eigentlich selber schuld. Alle paar Meter wurde die Fahrbahn künstlich verengt, Tempo 30 eingeführt und die Vorfahrtsregelung geändert. Gerade werden außerdem noch Kanalarbeiten durchgeführt, was zu weiteren Staufallen führt. Und dennoch: Morgens, mittags, abends, die Rosenheimer Straße ist beliebter denn je bei den Autofahrern. Das tägliche Chaos beschreibt auch ein SZ-Leser in einem Schreiben an die Zeitung.

Seit der Eröffnung der Grafinger Ostumfahrung und der Schließung der Auffahrt zur B 304 bei Wiesham habe der Schleichverkehr über den Kapser Berg massiv zugenommen, so die Beobachtung des Anwohners, die er mit zahlreichen Nachbarn und selbst mit Pendlern teilt, die die Strecke trotz Anlieger-Beschränkung nahezu täglich nutzen. "Die Rosenheimer Straße muss Verkehr aufnehmen, der für das Wohngebiet, das ja noch erweitert werden soll, hoch problematisch ist ", schreibt der Anwohner.

EBE Rosenheimerstr. Verkehrszunahme wg. Ostumgehung Grafing.

Parkende Autos verengen die Rosenheimer Straße,

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Selbst Lastwagen verirrten sich nach Ebersberg, um dann festzustellen, dass sie durch die Bahnunterführung gar nicht durchkommen und mit abenteuerlichen Wendemanövern vor der Unterführung ihren Kurs korrigieren. Mit Sorge beobachtet der Mann außerdem, dass sich durch den zunehmenden Verkehr auch die Situation an der so genannten Amtsgerichtskreuzung verschärfen werde. Um aus Richtung Rosenheimer Straße diese unfallfrei zu passieren, das wissen viele Ebersberger, braucht es schon eine gehörige Portion Glück und Chuzpe.

Braucht es jetzt Sanktionen?

Dennoch berichtet der Anwohner von nahezu absurden Fahrmanövern. "Es geht sogar soweit, dass die Autofahrer, von Grafing kommend, weder die Ostumfahrung noch die Münchner Straße ansteuern, um auf der B 304 Richtung Wasserburg zu kommen, nein, es geht durch Wiesham, dann über den Kapser Berg, Rosenheimer Straße, durch die Bahnunterführung und weiter die Wasserburger Straße Richtung Langwied auf die B 304." Wenn keine Sanktionen zu befürchten seien, werde sich die Situation auch künftig nicht verbessern.

Die zuständigen Bürgermeister, Angelika Obermayr (Grüne) aus Grafing und Walter Brilmayer (CSU) aus Ebersberg, sind zuversichtlicher. "Alte Wegeverbindungen sind halt in den Köpfen fest zementiert und brauchen einige Zeit, bis sie sich neu justiert haben", so Obermayr. Sie geht wie Brilmayer davon aus, dass sich die neuen Verkehrswege abseits der Anwohnerstraßen bald eingeschliffen haben.

"Wir in Ebersberg haben die Rosenheimer Straße bereits so unattraktiv wie möglich gemacht", ergänzt Walter Brilmayer. Jeder, der zügig von Ebersberg nach Grafing oder umgekehrt fahren wolle, habe es auf den neuen Straßen viel bequemer. "Ich selber fahre jedenfalls immer so", sagt Brilmayer. Und auch Angelika Obermayr betont, nie den Kapser Berg zu nehmen. "Den Stop-and-Go-Verkehr im verkehrsberuhigten Bereich empfinde ich als zeitraubend und umständlich, was ja so gewollt ist."

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