Vaterstettener Sportstadion:Dauerhafter Dachschaden

Dachgerüst Sportstadion Vaterstetten

Statt eines Daches gibt es im Vaterstettener Stadion nur noch kahle Streben.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Das Sonnensegel muss nach starken Sturmschäden abgebaut werden. Ersatz kommt in zwei Jahren

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Die Zuschauer im Vaterstettener Stadion sollten in nächster Zeit immer an die Sonnencreme denken. Denn das Dach über der Tribüne wird keinen mehr beschatten, es ist vor einigen Tagen abgebaut worden. Grund dafür sind Sturmschäden, die dem fast 40 Jahre alten Sonnensegel nun den Rest gegeben haben. Bis ein neues aufgespannt werden kann, dürften etwa zwei Jahre vergehen.

Dass im Stadion die Baumaschinen anrücken sollen, hatte der Gemeinderat bereits Ende vergangenen Jahres beschlossen. Im Dezember war im Gremium ein umfangreiches Sanierungsprogramm für die in die Jahre gekommenen Sportstätten vorgestellt worden. Noch in diesem Jahr sollen, so der bisherige Zeitplan, die Arbeiten ausgeschrieben werden, Baubeginn wäre dann im Herbst kommenden Jahres - nach Ende der Freiluftsaison der Sportler. Etwa 1,3 Millionen Euro, schätzt man bei der Gemeinde, werde die Maßnahme kosten. Darin enthalten sind die Sanierung der Laufbahn und der Allwetterplätze. Diese sollen außerdem erweitert werden und es sollen die Einfassungen, Entwässerungen und die Pflasterfläche vor der Tribüne erneuert werden. Nicht auf der Agenda - und nicht im Budget - war bisher allerdings das Tribünendach, trotz seines schon länger nicht mehr optimalen Zustandes.

Dass dieser gar kein Zustand mehr ist, beklagte nun in der vergangenen Gemeinderatssitzung Sepp Schmid (CSU). Der Vorsitzende des SC Baldham-Vaterstetten erläuterte im Gremium, dass durch die starken Stürme im Januar das Dach so stark beschädigt wurde, dass die Reste davon nun auch noch abmontiert werden mussten. Schmid appellierte auch an die Ratskollegen: es wäre schon schön, wenn der Zustand bald beendet würde, "wenn bis zu den nächsten Wettkämpfen da etwas gemacht werden könnte."

Ganz so schnell dürfte es allerdings nicht gehen, wie Ralf Schloemilch vom Vaterstettener Bauamt erklärt. Denn mit dem Aufziehen einer neuen Membrane auf die Stützen sei es nicht getan, zuvor müssten diese saniert werden. Wie hoch der Aufwand dafür wird, könne man derzeit zwar nicht sagen, aber zumindest ist sich Schloemlich sicher, dass die Konstruktion an sich noch solide ist: "Es ist nicht desaströs, aber man muss was machen."

Und das sind vor allem viele Kleinigkeiten, ein paar Schrauben hier, Rostentfernung da, neue Lackierungen und ähnliches. Was durch die eher ungewöhnliche Konstruktion nicht einfacher wird. Um den Auftrag überhaupt ausschreiben zu können, muss das Stadiondach - oder was davon übrig ist - nun erst einmal begutachtet werden. Dazu, so erklärt Schloemilch, wurde das Dach in mehrere Abschnitte unterteilt. Sobald es das Wetter zulässt, soll dann eine Fachfirma zwei dieser Abschnitte sanieren, das entspricht etwa einem Zehntel der gesamten Tragekonstruktion. Aus diesen Erfahrungen wird dann die Ausschreibung für die Sanierung der übrigen Dachträger formuliert.

Dies hätte eigentlich schon vergangenes Jahr passieren sollen, wegen der angespannten Auftragslage - Bauschlosser seien derzeit nur schwer zu bekommen - habe sich die Sondierung dann aber verzögert. Weniger Probleme erwartet man im Bauamt mit der Wiederherstellung des eigentlichen Daches. Zwar seien solche Sonnensegel aus Folien hierzulande eher untypisch, sagt Schloemilch. Es gebe aber trotzdem genügend Firmen, die sich auf solche Überdachungen spezialisiert hätten.

Was Zeit und Geld angeht sei derzeit nur grob zu schätzen. Laut Bauamt könnte die Dachsanierung insgesamt zwischen 150 000 und 200 000 Euro kosten. Fertiggestellt sein könnte sie - wenn alles funktioniert, keine unangenehmen Überraschungen lauern und sich genügend Firmen auf die Ausschreibungen melden - wohl gegen Ende des kommenden Jahres. Also kurz bevor die große Sanierung im Stadion losgehen soll.

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