Vaterstetten:Vermeintlicher Raub löst Polizei-Großeinsatz aus

Polizist

Polizisten im Einsatz (Symbolfoto).

(Foto: dpa)

Elf Bauarbeiter sind mit ihren Gehältern unzufrieden und geraten mit dem Chef aneinander. Nach einem Anruf bei der Polizei rücken 20 Beamte aus.

Es klingt ein bisschen wie der Anfang früherer Tatort-Folgen. Passiert ist das ganze aber am Dienstag, und zwar ganz in echt. Gegen 16 Uhr ging bei der Poinger Polizei ein Notruf eines Bauunternehmers ein, der angab, dass ihm bei der Lohnauszahlung gewaltsam 27.000 Euro geraubt worden seien. Passiert sei das, als er seinen Angestellten den Lohn auszahlen wollte.

Die Polizei fuhr darauf mit elf Streifenwagen, etwa 20 Beamten und einem Polizeihund zum Ort des Geschehens, einer Baustelle in Vaterstetten. Dort angekommen umstellten die Polizisten einen Container, in dem sich die mutmaßlichen Täter nach Angaben des Anrufers befanden.

Tatsächlich fanden die Beamten dort acht Portugiesen, zwei Brasilianer und einen Bulgaren vor - woraufhin alle elf Personen vorläufig festgenommen und auf die Polizeiwache gebracht wurden. Dort wurden die Personalien aufgenommen und der Sachverhalt festgestellt.

Hierbei stellte sich heraus, dass es sich bei dem vermeintlichen gewaltsamen Raub um einen zunächst verbalen Streit zwischen den Arbeitern und dem Bauunternehmer handelte, bei dem es um die Höhe der Gehälter ging. Als man sich nicht einigen konnte, nahmen die Bauarbeiter ihrem Chef das Geld weg um es den Arbeitsstunden entsprechend untereinander aufzuteilen.

Ein Raub lag nicht vor. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurden alle Personen wieder entlassen. Es wurde ein Ermittlungsverfahren gegen die Bauarbeiter sowie deren Chef wegen gegenseitiger gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Bei dem Bauunternehmer handelt es sich um einen 51-Jährigen aus Lenting (Landkreis Eichstätt).

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: