Vaterstetten:Vaterstettens FDP fordert Gewerbekonzept

Die Liberalen in der Großgemeinde werfen den Verantwortlichen im Rathaus grobe Versäumnisse bei der Wirtschaftsförderung vor. Diese, so der FDP-Ortsvorsitzende Klaus Willenberg nun in einer Pressemitteilung, sei "gescheitert." Kern der Kritik ist der nach Meinung der Liberalen zu geringe Profit der ausgewiesenen Gewerbeflächen.

Hintergrund ist die kürzlich im Gemeinderat vorgestellte Statistik zur Gewerbesituation. Demnach hat Vaterstetten weniger Arbeitsplätze als viele Nachbarn, und die Gewerbesteuer fällt deutlich niedriger aus. Sie entspricht im Verhältnis zur Bevölkerungszahl etwa der Hälfte des bayernweiten Durchschnitts und sogar nur einem Drittel dessen, was Nachbar Grasbrunn erzielt. "Diese Kennzahl auf Vaterstetten übertragen bedeutet, dass unsere Gemeinde jährlich mehr als 20 Millionen Euro höhere Einnahmen hätte", so Willenberg. Die Zahlen belegten, "dass die derzeitige Gemeindeverwaltung, wie ihre Vorgänger und die Mehrheitsfraktionen des Gemeinderates in den letzen Jahrzehnten die Rahmenbedingungen zur Schaffung von Arbeitsplätzen und die Einnahmensteigerung aus Gewerbesteuer sträflich vernachlässigt haben", so der Chef der Vaterstettener Liberalen. Konkret kritisiert er das neue Parsdorfer Gewerbegebiet, wo große Flächen für "Bau-, Möbelmarkt, Outletcenter" ausgewiesen wurden. Was aber weder viele noch qualifizierte Arbeitsplätze in die Gemeinde gebracht habe, dafür aber "viel Kundenverkehr mit der Konsequenz, dass jetzt eine Umgehungsstraße nötig ist". Mit der kürzlich vorgestellten Idee einer Ansiedelung des Münchner Obst- und Gemüsegroßmarktes drohten sich "die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen."

Die FDP fordert "ein Konzept zur Ansiedlung renditestarker Unternehmen mit qualifizierten Arbeitsplätzen". Schon heute seien die "Folgen der fehlgeleiteten Wirtschaftsförderung" für die Bürger spürbar. Etwa Grundsteuererhöhungen und die Einführung der Straßenausbaubeitragssatzung. Aus Geldmangel würden zudem "dringend notwendige Entscheidungen wie der Neubau des Rathauses und die Frage der Fortführung der Schule an der Wendelsteinstraße in unverantwortlicher Weise hinausgeschoben".

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