Vaterstetten:Straßen, Feste und Finanzen

Volksfest Vaterstetten

Dass brachiale Methoden meist nicht zielführend sind, haben viele Besucher des diesjährigen Volksfestes in Vaterstetten verstanden, aber nicht alle.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

In Vaterstetten steht eine umfangreiche Sitzungswoche an

Von wieland bögel, Vaterstetten

Vor gut zwei Jahren wurden die ersten Entwürfe für das neue Wohngebiet Vaterstetten Nordwest vorgestellt - nun könnte der Bau bald beginnen. Zumindest wenn sich der Grundstücks- und Bauausschuss des Gemeinderates am Dienstag auf die Verabschiedung eines Bebauungsplanes einigt - was angesichts der Mehrheitsverhältnisse allerdings als sicher gelten kann.

Für die meisten Gemeinderäte gilt das Wohngebiet, in dem einmal bis zu 1500 Menschen leben werden, als unverzichtbar - vor allem in finanzieller Hinsicht: Der Verkauf der Grundstücke, auf denen die neuen Häuser entstehen werden, soll den Gemeindehaushalt entlasten. Was dringend nötig ist, plant die Gemeinde doch, in diesem Herbst mit dem Bau der knapp 40 Millionen Euro teuren neuen Grund- und Mittelschule zu beginnen. Laut Vertrag fließt allerdings erst dann das Geld komplett in die Gemeindekasse, wenn es auf den Grundstücken Baurecht gibt - also ein Bebauungsplan beschlossen wurde.

Um den Inhalt der Gemeindekasse geht es dann konkret am Mittwoch in der Sitzung des Haupt-, Personal- und Finanzausschusses. Dort gibt es einen Zwischenbericht zum aktuellen Haushalt. Auch einen Rückblick auf die Festsaison wird es geben, es geht um die Bilanz des diesjährigen Volksfestes und des Straßenfestes. Offenbar haben sich die Besucher der Gemeinde von Bürgermeister und Anzapfer Georg Reitsberger (FW) heuer besonders gut benommen, als weiteren Punkt wird der Ausschuss nämlich darüber diskutieren, ob man den privaten Sicherheitsdienst behalten, oder den Auftrag kündigen will.

Ein langer Abend könnte es dann am Donnerstag werden, wenn sich der Gemeinderat zu seiner Sitzung trifft. Denn es stehen einige kontroverse Themen zur Debatte. So geht es etwa um die geplante Umfahrung von Weißenfeld und Parsdorf. Zwar steht geht es eigentlich nur um eine Formalie, Gemeinde und Landkreis schließen eine Sonderbaulastvereinbarung, diese ist nötig, weil die Gemeinde eine Kreisstraße bauen will - dennoch wird über die Umfahrung gerne eine Grundsatzdiskussion geführt. Genau wie über das zweite Straßenthema, die Straßenausbaubeitragssatzung, hier steht allerdings nur eine Information über das geänderte Kommunalabgabengesetz auf der Tagesordnung.

Des weiteren soll es um die Frage gehen, ob man neben dem Umspannwerk am Philipp-Maas-Weg eine zeitlich befristete Unterkunft für Flüchtlinge einrichten kann. Außerdem befassen sich die Gemeinderäte damit, wie es mit der Alten Post in Parsdorf weiter gehen soll. Das Wirtshaus im Besitz der Kirche steht seit zwei Jahren leer und mittlerweile zum Verkauf, am Donnerstag wird entschieden, ob es die Gemeinde erwerben soll.

Auch das Comeback eines Dauerprojektes gibt es in der Sitzung - die Geothermie. Diese war vor zwei Jahren auf Eis gelegt worden, weil der Investor, ein Konsortium um die Firma Daldrup keinen Versicherer fand. Wie Daldrup-Aktionär und AfD/FBU-Gemeinderat Manfred Schmidt aber kürzlich aus einer Aktionärsversammlung an die Öffentlichkeit brachte, sei dies inzwischen kein Problem mehr, was bei der Firma auch bestätigt wurde. Nun hat die SPD beantragt, das Geothermieprojekt wieder auf die Agenda zu bringen, dieses sei eine "Jahrhundertchance" für den Ausbau der erneuerbaren Energien, so SPD-Fraktionschef Sepp Mittermeier.

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