Turnhalle in Vaterstetten:Sportgeräte statt Stockbetten

Turnhalle in Vaterstetten: Ab ins Lager: Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks beim Abbau der Stockbetten in der Turnhalle.

Ab ins Lager: Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks beim Abbau der Stockbetten in der Turnhalle.

(Foto: privat)

Die Einsatzkräfte von BRK und THW bauen die Flüchtlingsunterkunft im Humboldt-Gymnasium wieder ab. Eine weitere Belegung ist aber nicht ausgeschlossen.

Von Barbara Mooser, Vaterstetten

Fünf Monate lang diente die Dreifachturnhalle des Vaterstettener Gymnasiums als Unterkunft für bis zu 200 Flüchtlinge, doch in Kürze kann sie wieder für den Schul- und Vereinssport genutzt werden. In der vergangenen Woche haben das Rote Kreuz und das Technische Hilfswerk Stockbetten und sonstige Einrichtungsgegenstände abgebaut und ins Lager des Landratsamts gebracht. Allein beim THW waren dabei 18 Helfer im Einsatz, wie der stellvertretende Ortsbeauftragte Stefan Sandner erklärt. Nun müssen noch letzte Renovierungsarbeiten stattfinden, bevor die Halle wieder von den Sportlern in Beschlag genommen werden kann.

Die Halle war im Oktober 2015 bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate im Rahmen des Notfallplans zu einer Außenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung in der Münchner Bayern-Kaserne umgewandelt worden. Während im Frühsommer 2015 die Zweckentfremdung aber nur einige Woche dauerte, mussten Schule und Vereine beim zweiten Mal aufgrund der gravierenden Zunahme der Flüchtlingszahlen wesentlich länger auf die Halle verzichten.

Eine weitere Belegung mit Flüchtlingen ist möglich

Wie lange die Halle nun dem Sport gehören wird, ist derzeit unklar - es ist durchaus zu erwarten, dass der Notfallplan erneut aktiviert werden muss. In einem Schreiben an Landrat Robert Niedergesäß stellt Regierungspräsident Christoph Hillenbrand aber in Aussicht, dass versucht wird, den Notfallplan für die Vaterstettener Halle nicht vor Ende Juni wieder zu aktivieren. In diesem Fall stünde sie also auch für das Abitur und die Abiturfeier an der Schule zur Verfügung.

Ob und wann auch fünf weitere Schulturnhallen, die derzeit als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden, wieder für den Sport frei gegeben werden können, hängt auch davon ab, wie viele Flüchtlinge in den kommenden Monaten in den Landkreis kommen. Am besten stehen die Perspektiven noch im Gymnasium Kirchseeon: Hier hofft der Landkreis, die Turnhalle dann räumen zu können, wenn die Traglufthalle in Pliening nutzbar ist. Diese bietet Platz für 300 Menschen und soll voraussichtlich Mitte April bezugsfertig sein.

Wenig später soll auch die Traglufthalle in Poing stehen. Poings Bürgermeister Albert Hingerl hat bereits deutlich gemacht, dass er dann auch die Räumung der beiden als Unterkünfte genutzten Turnhallen in der Gemeinde erwartet - eine entsprechende Zusage aus dem Landratsamt gibt es derzeit noch nicht.

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