Der Ferienreporter:Spaß zwischen Strohballen

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Auf ein echtes Freibad muss man in Vaterstetten wohl noch etwas warten. Zum Abkühlen gibt es aber noch bis Sonntag den Strohballenpool beim Verkehrsübungsplatz. (Foto: Christian Endt)

Die JU Vaterstetten lädt am Wochenende zum Planschen ein

Von Julian Carlos Betz, Vaterstetten

"Wir wollten eben was Richtung Badesee machen", erklärt der Ortsvorsitzende der Jungen Union Florian Pöhlmann und zeigt auf den mit kompakten Strohballen ummauerten Pool. Fast mannshoch sind sie aufgestapelt und innen mit einer wasserdichten Plane ausgekleidet. Schon am frühen Nachmittag, als die Sonne noch hoch steht, sind viele Kinder und auch einige Erwachsene im Wasser und werfen Plastikbälle und eine aufblasbare Riesenbrezel durch die Gegend.

Pöhlmann hat es als Vaterstettener JU-Chef offenbar nicht schlecht getroffen, jedenfalls, was das verfügbare Budget angeht. Man habe die Kosten im mittleren vierstelligen Bereich problemlos für die dreitägige Veranstaltung stemmen können; Sponsoren stellten technisches Material oder auch gratis Sonnencreme für die Besucher zur Verfügung. Da staunt Daniel Gottal, Geschäftsführer des Erdinger Kreisverbandes, nicht schlecht, als er das hört. "Das muss man als Ortsverband erst mal können", sagt er anerkennend.

Auf der freien Wiese neben dem Verkehrsübungsplatz stehen Liegestühle, einige Palmen und Sonnenschirme herum. Am Rand warten sogar ein Grillstand, ein Eisverkauf sowie eine Bar mit Longdrinkvorrat für den Abend auf ihre Gäste. Drei Tage lang habe man in Schichtarbeit aufgebaut, drei Monate Planung seien nötig gewesen, erklärt Pöhlmann stolz.

Jutta Löwele, die sich schon während des Aufbaus gefragt hat, was da geboten wird, ist spontan und "ganz unpolitisch" mit ihren Kindern vorbeigekommen. Sie wohnt "gleich um die Ecke" und findet es gut, dass man jetzt über das Wochenende eine Bademöglichkeit habe, wo doch sonst nur Freibäder in Haar oder Grafing erreichbar sind. Auch fände sie es schön, wenn Vaterstetten dauerhaft ein kleines Bad organisieren könnte, "es muss ja nichts Besonderes sein".

Darauf hat Pöhlmann es auch durchaus abgesehen, einen Denkanstoß wolle man geben, damit man in Zukunft vielleicht mal so etwas wie den Badesee in Poing realisieren könnte. Doch Zweiter Bürgermeister Martin Wagner, der gerade vorbeikommt, möchte da erst gar keine Begehrlichkeiten entstehen lassen. "Das ist im Haushalt nicht vorgesehen", wehrt er ab und verweist auf die Schwierigkeiten mit nötigen Subventionen und Auflagen. Damit bleibt es also erst einmal bei dem temporären Vergnügen zwischen Stroh und Palmen.

Der Strohballenpool ist noch am Samstag von 11 bis 23 Uhr (Badebetrieb bis 21 Uhr) und am Sonntag von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 26.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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