Vaterstetten:Sonnenenergie für die Realschule

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In Vaterstetten will man durch Photovoltaik Strom sparen

Wenn die Realschüler nach den Umbauten an ihrer Schule in der neuen Turnhalle ihre Energie loswerden, soll über ihren Köpfen Energie eingefangen werden. Natürlich nicht die der Schüler, sondern jene der Sonne: Geplant ist, auf dem Hallendach eine Solaranlage zu errichten. Den meisten so erzeugten Strom, nämlich rund 90 Prozent, soll die Schule selbst verbrauchen. Dies gilt als ökonomisch am sinnvollsten, da man dadurch den Stromverbrauch der Schule senken kann und eine Einspeisung ins Stromnetz derzeit kaum noch Erträge bringt. Allerdings gab es Zweifel daran, dass nachmittags oder in den Ferien überhaupt so viel Strom benötigt wird. Eine nun in der Zweckverbandsversammlung vorgelegte Studie kommt aber zu dem Schluss, dass sich die Photovoltaik-Anlage auch außerhalb der Schulzeit rentiert.

Die Experten hatten den Stromverbrauch der Schule im Jahr 2014 analysiert. Der Monat mit dem niedrigsten Verbrauch war erwartungsgemäß der August, wobei selbst dann noch knapp neun Kilowatt Grundlast zu verzeichnen waren. Die geplante Anlage würde maximal 17,5 Kilowatt liefern, im Jahresdurchschnitt seien laut Experten zwölf Kilowatt realistisch. Was bedeutet, dass selbst im Monat mit der schwächsten Auslastung noch mehr als die Hälfte des Stroms aus der Solaranlage in der Schule verbraucht werden könne, zumal nach der Sanierung die Grundlast durchaus noch steigen könne. Im vollen Betrieb würde der Strom aus der Anlage ohnehin nur einen kleinen Teil des Bedarfs ausmachen. Derzeit ist das Hausnetz für eine maximale Leistung von 100 Kilowatt ausgelegt, nach der Sanierung werden es sogar 150 Kilowatt sein. Würde man den Strom aus der Anlage ins Netz speisen, könnte die Schule rund zehn Cent pro Kilowattstunde verdienen, bei Eigenverbrauch aber bis zu 25 Cent pro Kilowattstunde sparen.

Eine Entscheidung über den Bau der Photovoltaikanlage auf dem Hallendach fällte die Zweckverbandsversammlung noch nicht. Allerdings scheinen einige von dem Projekt mehr überzeugt als noch in der vergangenen Sitzung. "Ich hätte nicht gedacht, dass das Haus eine so enorme Grundlast hat", sagte etwa Kirchseeons Bürgermeister Udo Ockel (CSU). Er hatte im April noch angezweifelt, dass die Anlage rentabel betrieben werden kann, "aber wenn der Fachmann es so ausrechnet", könne er dem Projekt schon etwas abgewinnen. Auch Landrat Robert Niedergesäß sprach sich für die Photovoltaik aus: "Ich meine, es ist sinnvoll, an einem öffentlichen Gebäude so etwas zu nutzen, wenn es auch wirtschaftlich sinnvoll ist."

© SZ vom 29.07.2015 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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