Gemeinderat Vaterstetten:Zustimmung für Asylbewerberunterkunft

Geplante Unterkunft für Asylbewerber und Obdachlose in Vaterstetten am Föhrenweg neben dem Wertstoffhof und dem Bauhof

So könnte die geplante Unterkunft am Föhrenweg einmal aussehen. Oben der Querschnitt durch das Gebäude, unten die Fassade.

(Foto: Gemeinde Vaterstetten)

Der Vaterstettener Gemeinderat genehmigt erneut die seit 2013 geplante Flüchtlingsunterkunft am Föhrenweg. Schon einmal gab es dafür eine Zustimmung, doch die Zuständigkeiten waren unklar.

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Zum zweiten Mal haben nun die Vaterstettener Gemeinderäte den Bau einer Unterkunft für Flüchtlinge und Obdachlose neben dem Wertstoffhof am Föhrenweg genehmigt. Bereits 2013 hatte man sich mehrheitlich für das Projekt ausgesprochen. Aufgrund jahrelanger Debatten über Zuständigkeiten, Verpflichtungen und Kosten zwischen Gemeinde, Landratsamt und Freistaat lag das Vorhaben aber auf Eis. In den vergangenen Monaten konnte eine Einigung erzielt werden, nun erteilte auch der zuständige Ausschuss des Gemeinderates sein Einverständnis.

Derzeit stehen auf dem Gelände am Föhrenweg noch die Reste einer in den 1990er Jahren für Flüchtlinge der Balkankriege gebauten Unterkunft. Diese war später teilweise abgerissen worden, die übrig gebliebenen Gebäude nutzte die Gemeinde als Obdachlosenheim. Dieses soll nun auch abgerissen werden, die Bewohner sind bereits vor Monaten in die neue Unterkunft am Rathaus, die im ehemaligen Polizeirevier und in einigen Wohncontainern daneben eingerichtet wurde, umgezogen.

Auch Obdachlose sollen einen Platz finden

In der neuen Unterkunft am Föhrenweg sollen ebenfalls Plätze für Obdachlose entstehen, acht Personen, so viele wie in der nun abzureißenden Unterkunft, sollen dort einen Platz finden. Dies war der ausdrückliche Wunsch der Gemeinde an den Freistaat. Die übrigen Bewohner werden Flüchtlinge sein, etwa 100 Schlafplätze sollen in dem neuen Gebäude entstehen.

Dieses ist als dreistöckiger L-förmiger Bau mit einer Grundfläche von 576 Quadratmetern geplant. Außerdem soll es ein Nebengebäude und einen Fahrradabstellplatz an der Straßenseite geben. Das Staatliche Bauamt Rosenheim, das für den Freistaat die Errichtung der Unterkunft übernimmt, plant dieses in Modul- oder Containerbauweise. Möglich sei, so Bauamtsleiterin Brigitte Littke im Ausschuss, dass man das Bauwerk verputzen oder mit einer Holzverkleidung versehen könnte.

Mit nur einer Gegenstimme stimmte der Gemeinderat zu

Insgesamt zehn Jahre soll die Unterkunft bestehen, zumindest läuft der nun zwischen Gemeinde und Freistaat geschlossene Erbbauvertrag für das Grundstück im Herbst 2026 aus. Denn dieses ist eigentlich eine Vorratsfläche für den Bauhof, sollte dieser einmal erweitert werden müssen. Diese Möglichkeit halte man sich durch das Erbpachtverfahren weiter offen, so Littke, aktuell werde das Grundstück aber nicht benötigt.

Ohne Diskussion und bei nur einer Gegenstimme, jener von Manfred Schmidt (FBU/AfD), wurde das Einvernehmen zum Bau der Unterkunft erteilt. Mit gleicher Stimmenmehrheit genehmigte das Gremium auch eine weitere Flüchtlingsunterkunft - die allerdings bereits seit vergangenen August in Betrieb ist: Die Containeranlage an der Verdistraße neben der Feuerwehr, wo 60 Asylbewerber leben. Der Antrag liege schon länger vor, erklärte Littke, allerdings habe bislang der Brandschutzplan nicht vorgelegen, weshalb man noch nicht darüber habe abstimmen können. Nun gibt es aber eine Stellungnahme der Kreisbrandinspektion, darin werden keine Bedenken gegen das Vorhaben geäußert. Auch kein Problem sei, dass die Unterkunft eigentlich den Vorgaben des Bebauungsplans widerspreche, so Littke, da wegen des dringenden Bedarfs Sonderregelungen gelten, allerdings müssen die Unterkünfte nach maximal drei Jahren wieder abgebaut werden.

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