Zorneding:Polizeistreife verheddert sich in Modellflieger-Schnur

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Seile mit Weile: Als das Maleur bemerkt war, da mussten die Poinger Beamten erst einmal aussteigen. (Foto: Polizei Poing)

Das unsichtbare Nylonseil war quer über die Fahrbahn gespannt. Für zwei Poinger Beamte wurde es zur Falle.

Von Korbinian Eisenberger, Zorneding

Polizeieinsätze können äußerst verhängnisvoll sein. Diese Erfahrung hat nun eine Streifenbesatzung aus Poing gemacht. Die dortige Dienststelle hat mitgeteilt, dass sich eines ihrer Polizeiautos am vergangenen Sonntag in einem Nylonseil verhederrt hat.

Passiert ist das ganze gegen 17 Uhr auf der Ortsverbindungsstraße von Ingelsberg Richtung Wolfesing. Es war eine Fahrt wie jede andere, als das Auto plötzlich in die unsichtbare Schnur fuhr. Das Seil war in etwa 120 Zentimeter Höhe über dem Straßenbelag gespannt.

Und so blieb den Beamten nichts anderes übrig als auszusteigen und den Schaden festzustellen. Und der ist höher als man glauben mag: Weil sich das Nylonseil so stramm um das gesamte Fahrzeug wickelte, durchtrennte es glatt den Außenspiegel. Der Sachschaden liegt bei mehrerne hundert Euro.

Was war passiert? Dass es die eingeschnürten Polizisten hier mit einem gescherten Streich zu tun hatten, ließ sich dann doch relativ flott entkräften. Erste Ermittlungen ergaben sogleich, dass am Heck des Streifenwagens ein kleiner Fallschirm hing. Und so stand als Verursacher schnell ein Modellflugzeugpilot fest, der auf einer angrenzenden Wiese zu Werke ging.

Der Modellflugzeugpilot hatte kurz vor dem Unfall seinen Segelflieger fliegen lassen und mit dem Nylonseil auf 40 Meter Flughöhe gebracht. Mit dem Ziel, dass Schnur samt Fallschirm über der Wiese zu Boden gleiten mögen, klingte er es alsbald aus. Da der Pilot sich allerdings beim Wind verschätzte, senkte sich das Seil nicht auf die Wiesen, sondern auf die Straße, verhedderte sich an einem Laternenmast und spannte sich dort, wo gerade eine Poinger Polizeistreife im Anmarsch war.

Wahrscheinlich war das sogar noch Glück im Unglück. Nur wenige Sekunden nachdem sich der Streifenwagen im Seil verfangen hatte, befuhren mehrere Motorradfahrer und Radfahrer die Straße. "Wie der Unfall mit einem Zweirad geendet hätte, möchte sich sicher keiner vorstellen", heißt es im Polizeibericht. Den Modellflugzeugführer erwartet nun ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

Die Polizei Poing weist in diesem Zusammenhang eindringlich auf die allgemeinen und speziellen Gefahren beim Betrieb von Modellflugzeugen hin. Der Betrieb von Modellflugzeugen ist seit kurzem in der neuen Drohnen-Verordnung streng gesetzlich reglementiert. Detaillierte Informationen hierzu bietet das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Internet auf seiner Homepage.

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