Vaterstetten:Pferdemodel mit Starallüren

Corinna Kesslinger kämpft mit ihrem Haflinger Sting Ray beim Schönheitswettbewerb "Top Horse of the Year" um den Titel.

Jessica Bucher

Vaterstetten - Warum ihr Pferd Sting Ray, zu deutsch Stachelrochen, heißt, kann Corinna Kesslinger erklären. "Das hängt mit der Zuchtlinie zusammen. Bei edlen Pferden werden die Anfangsbuchstaben der Väter weitervererbt. Es geht bei dem Namen auch nicht um einen Meeresrochen, sondern um ein Automodell der Marke Chevrolet".

Sting Ray hat den Vergleich mit der Luxusmarke verdient, denn der Edelbluthaflinger ist gewissermaßen ein Porsche unter den Vierbeinern. Deshalb hat die 21-jährige Besitzerin ihn nun zum Schönheitswettbewerb "Top Horse of the Year 2011" angemeldet. Dabei werden die Pferdemodels im Internet bewertet. Fast 2000 Anmeldungen sind schon eingegangen und bis Ende August kann online abgestimmt werden. "Ich hoffe, dass noch viele Leute mitmachen", sagt Corinna. Schul- und Privatpferde werden in eigenen Kategorien bewertet, um einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen. Die Unterrichtstiere besitzen durch die vielen Reitschüler meist eine größere Fangemeinde. Doch die begeisterte Reiterin ist überzeugt davon, dass ihr sechs Jahre altes Pferd gute Chancen hat. "Sting Ray ist aufgeweckt und lernwillig. Er tut alles, um Aufmerksamkeit zu bekommen." Wenn Corinna einmal für ein paar Tage nicht in den Stall kommt, entwickelt ihr Pferd regelrechte Starallüren und ist beleidigt.

Dabei macht die Chemie- und Biologiestudentin sowieso keinen Urlaub mehr ohne ihr Pferd. Für nächstes Jahr plant sie eine Alpenüberquerung hoch zu Rosse: von München nach Meran in Südtirol. Dort hat die Haflingerzucht ihren Ursprung. Für die gesamte Strecke brauche man eine gute Woche. Selbst wenn ihr Pferd gewinnt, darf es sich also nicht einfach auf die faule Haut legen und sich die Mähne flechten lassen.

Die Sieger des Wettbewerbs werden am 21. Oktober in Hannover bei den German Classics, einer renommierten Turnierveranstaltung, gekürt. Dabei sitzen Reitsportgrößen wie Matthias Alexander Rath in der Jury, über dessen Dressurpferd Totilas man sagt, es sei das derzeit beste Leistungssportpferd der Welt.

Der Gewinner bekommt ein professionelles Fotoshooting für Reiter und Pferd. Corinna hat schon Ideen, wie das Bild aussehen sollte. "Ich würde gerne etwas Ausgefallenes fotografieren lassen. Eine tolle Verkleidung für Sting Ray und dann im Galopp durchs Wasser." Bis dahin muss sie allerdings noch ein paar Punkte holen, um in die nächste Runde zu kommen.

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