Vaterstetten:Musikalische Häppchen in der Mensa

Realschule Vaterstetten Erweiterunsbau, Feierstunde.

Feierstunde in der Realschule Vaterstetten: Anlässlich der Fertigstellung des Erweiterungsbaues hielt Rektorin Anita Ruppelt (re.) eine Ansprache.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Erweiterungsbau der Vaterstettener Realschule wird mit einem Festakt offiziell eröffnet. Ende März 2017 soll auch die Sanierung der Turnhalle abgeschlossen sein

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Baumaschinen sind nicht unbedingt Standardausstattung einer Schule - außer in der Vaterstettener Realschule. Da ist schweres Gerät seit vergangenem Jahr quasi fester Bestandteil des Schullebens, seit Juli 2015 wird dort umgebaut und erweitert. Auch am Montagvormittag flitzen Bagger und Schubraupen dort auf und ab, wo einmal die neuen Grünanlagen entstehen werden, im Hintergrund hört man das Geräusch von Elektrowerkzeugen auf Hochtouren. Weitaus schönere Klänge dagegen im Inneren der Schule: In der neuen Mensa begrüßt die Bläserkapelle der Klasse 6b die Ehrengäste. Gefeiert wird die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes, die Erweiterung des Schulgebäudes.

Vor genau einem Jahr standen Landrat und Bürgermeister an der selben Stelle - die allerdings kaum wiederzuerkennen ist. Wo vor zwölf Monaten noch dicke Holzstege über große Pfützen auf nackten Betonflächen führten, stehen nun kleine Tische mit Getränken und Häppchen auf einem selbstverständlich trockenen Steinboden. Bereits im Frühjahr konnte man Richtfest feiern, nun also den Bezug des Erweiterungsbaus. Und das wird nicht das letzte Fest am Bau sein, kündigte Landrat Robert Niedergesäß erfreut an: "Bei einer so großen Baustelle feiert man ja öfter", der nächste Termin ist für Ende März geplant. Dann soll nämlich die Sanierung der alten Turnhalle, die derzeit noch hörbar in vollem Gange ist, abgeschlossen sein.

Sehr zufrieden zeigten sich nun alle mit dem, was bereits entstanden ist. Neben der neuen Mensa wurde die Schule um eine Turnhalle, vier Klassenzimmer, Fachräume für Kunst, Musik und Naturwissenschaften sowie ein neues Lehrerzimmer erweitert. Auch neue Räume für die Mittagsbetreuung sind entstanden. Nicht nur die Schüler profitieren von der Erweiterung, auch Volkshochschule und Sportvereine werden die neue Halle und andere Räume einmal nutzen können. Besonders wichtig war der Vaterstettener Realschule aber, dass die Erweiterung nicht zulasten bestehender Strukturen, etwa des Pausenhofes, geht. Darum wurden die Anbauten - insgesamt rund 2000 Quadratmeter Nutzfläche - im Norden der Schule geplant, auf Flächen, die bisher nicht genutzt wurden. "Wir konnten den Baufortschritt hautnah miterleben und waren alle sehr gespannt", sagt Schulleiterin Anita Ruppelt. Mit dem Ergebnis sei man mehr als zufrieden, lobte Ruppelt in der "wunderschönen Mensa".

Die im Übrigen nicht nur schön, sondern auch ein perfekter Ort für die Feier sei, so Niedergesäß: "Die besten Feste enden in der Küche, da ist es ein gutes Zeichen, wenn man gleich in der Küche anfängt." Im Grunde feiere man ohnehin erst "das warm-up" für die große Einweihungsparty im Frühjahr. Groß ist aber nicht nur die Freude, auch die Kosten für den An- und Umbau können sich sehen lassen. Insgesamt 12,5 Millionen Euro habe der Zweckverband in das Projekt investiert, so Niedergesäß. Etwa soviel wie der Bau der Schule vor 30 Jahren, dieser habe damals 22 Millionen Mark gekostet.

Damals wie heute gut angelegtes Geld, befand Wilhelm Kürzeder, der in einer Doppelfunktion zu Gast war. Denn er ist nicht nur Ministerialbeauftragter für die Realschulen in Oberbayern-Ost sondern war auch elf Jahre lang Direktor der Vaterstettener Realschule. Eine Zeit, an die er sich immer noch gerne erinnert: "Nach Vaterstetten zu kommen, ist immer, als ob man nach Hause kommt." Dazu trage auch die angenehme Atmosphäre der Schule bei, so Kürzeder, diese sei nie als "kalte Lehranstalt" gedacht gewesen, sondern sollte immer ein Haus "mit Ambiente" sein. Ein Anspruch, den der neue Anbau ebenfalls erfülle, was auch positive Auswirkungen auf das Schulklima habe: "Wenn die Schüler bemerken, dass ihre Umgebung ein bisschen anspruchsvoller ist, dann gehen sie damit auch vorsichtig um."

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