Vaterstetten:Markttreiben auch im neuen Jahr

Vaterstetten legt vier Termine fest, an denen die Geschäfte in Parsdorf auch sonntags öffnen dürfen

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

An vier Sonntagen im Jahr ist in Parsdorf vor dem dortigen Möbelhaus noch mehr los als sonst. Dann findet dort nämlich ein Jahrmarkt statt, gleichzeitig öffnen auch die Geschäfte im Gewerbegebiet ihre Pforten für Shoppingbegeisterte. Auch im kommenden Jahr wird es die Marktsonntage wieder geben, der Gemeinderat hat nun mit großer Mehrheit eine entsprechende Verordnung erlassen.

Sie sind schon so etwas wie Tradition, die Parsdorfer Marktsonntage. Seit 1999 lädt das Möbelhaus Segmüller zum Kirmestreiben auf seinem Parkplatz ein, seit 2002 dürfen dabei auch Couch, Einbauküche und Co. feilgeboten werden. Grund ist eine Regelung des Ladenschlussgesetzes, das ausnahmsweise an vier Sonntagen des Jahres die Öffnung der Geschäfte erlaubt, wenn parallel dazu ein Jahrmarkt oder etwas Ähnliches stattfindet. Voraussetzung für die Sonntagsöffnung ist allerdings, dass der Jahrmarkt bereits einige Jahre existiert und die Besucher hauptsächlich deswegen kommen. Beides, so die Einschätzung der Rathausverwaltung, sei in Parsdorf erfüllt. Erst vor vier Jahren habe eine Umfrage unter Marktbesuchern ergeben, dass nur 19,5 Prozent von ihnen wegen der sonntäglich geöffneten Geschäfte nach Parsdorf gekommen seien, der Rest aber wegen des Markttreibens.

Daher könne man auch im kommenden Jahr wieder vier Sonntagsöffnungen gestatten, schlug die Verwaltung vor, und zwar am 31. Januar, am 20. März, am 9. Oktober sowie am6. November. Dies sei aber ausschließlich auf den Ortsteil Parsdorf begrenzt, erklärte Wirrtschaftsförderer Georg Kast auf Nachfrage von SPD-Gemeinderätin Cordula Koch. Diese hatte wissen wollen, ob sich auch Geschäftsleute in anderen Gemeindeteilen auf die Marktsonntage berufen und ihre Läden öffnen dürfen. Entsprechende Wünsche gebe es nach Kochs Aussagen nämlich genügend. Diese Frage habe man bereits vor einigen Jahren mit dem Landratsamt besprochen, erläuterte Kast, die Behörde habe aber eindeutig klar gemacht, dass der Markt nur Auswirkungen auf die Ladenschlusszeiten in Parsdorf habe. "Ich finde es auch bedauerlich, aber es geht nicht." Manfred Schmidt (FBU/AfD) forderte die Absetzung des Tagesordnungspunktes, da zur Frage der Sonntagsöffnung keine Stellungnahmen der Kirchen vorlägen. Man habe die örtlichen Kirchengemeinden angeschrieben, so Kast, doch diese hätten auf Stellungnahmen verzichtet. Gegen die Stimmen von Schmidt, Koch, des Dritten Bürgermeisters Günter Lenz (SPD) und der Fraktion der Grünen wurden die Sonntagsöffnungen beschlossen.

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